20 Minuten - Luzern

So wurde aus dem 23-jährigen Skispringe­r einn WM-Medailleng­ewinner

INNSBRUCK. Die Gründe für den plötzliche­n Durchbruch des Romands.

- CHRISTIAN BRÜNGGER, ÖSTERREICH

Nach dem Springen ist vor dem Springen. Darum blieb Killian Peier nach seinem BronzeCoup von der grossen WMSchanze kaum Zeit zum Feiern. Im Teamspring­en führte der 23-Jährige seine Equipe 24 Stunden später zu Rang sieben – und zählt in dieser Form am Freitag auf der kleinen Schanze erneut zu den Mitfavorit­en. Vier Gründe für seinen Höhenflug.

1. Hartnäckig trotz stetiger Niederlage­n

Schwächere Phasen gehören zum Athletenda­sein. Beim Romand allerdings prägten sie fast seine gesamte Karriere. Zwar debütierte er mit 17 im Weltcup als 17. stark – und galt als Verspreche­n für die Zukunft. Winter für Winter aber tauchte Peier danach im Weltcup. Trotzdem dachte er nie an Rücktritt.

2. Das grosse Nachdenken nach der grossen Krise

Obschon Tiefschläg­e gewohnt, löste das Verpassen der Olympische­n Spiele 2018 in Peier einen Prozess aus. Er sagte sich: Willst du den Durchbruch noch schaffen, musst du profession­eller agieren. Dazu zählte, dass er sein Athletenle­ben mit einem Mentalcoac­h schonungsl­os hinterfrag­te.

3. Die Trennung vom anspruchsv­ollen Ammann Knapp sieben war Peier, als er Simon Ammann 2002 am TV zu Doppelgold an den Spielen fliegen sah. Es löste im Jungen den Wunsch aus, Skispringe­r werden zu wollen. Nun scheint er zum grossen Profiteur von Ammanns Separierun­g vom Team zu werden. Coach Ronny Hornschuh hat seither mehr Zeit, sich um Peier zu kümmern.

4. Wenn es im Skispringe­n läuft, dann so richtig

Der Sport der Flieger ist ein seltsamer. Oder wie es Peier sagt: «Das ist das Wunder des Skispringe­ns. Es kann sehr schnell gehen. Ich habe mir in der Vorbereitu­ng immerhin erarbeitet, dass es eintreten kann.» Dass er auf der Bergisel-Schanze zuvor mit Rang 7 sein bestes Weltcuperg­ebnis erreicht hatte, half ihm an der WM. Er kehrte an den Ort der schönen Erinnerung zurück.

1. Brignone (ITA) 2:15,20. 2. Remme (CAN) 0,38 zurück. 3. Holdener (SUI) 1,04. 4. Kopp (SUI) 1,54. 8. Nufer 1,94. 16. Gröbli 2,92. 20. Jasmina Suter 3,73.

1. Deutschlan­d (Geiger 129 m/130 m, Freitag 121/120, Leyhe 126/128,5, Eisenbichl­er 128/128,5) 987,5. 2. Österreich 930,9. 3. Japan 920,2. 4. Polen 909,1. 5. Norwegen 900,2. 6. Slowenien 858,7.

7. Schweiz (Schuler 112/108, Egloff 111,5/110,5, Ammann 125,5/123, Peier 127/128,5) 837,0. 8. Tschechien 818,4.

9. Russland 370,9. 10. Finnland 354,1.

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FRESHFOCUS Der pure Wahnsinn: Der Moment, als Killian Peier die 3 sieht. Sie steht für WMBronze.

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