Arno Del Curto: «Es hat mich gepackt und geschüttelt»
DAVOS. Arno Del Curto wurde verabschiedet, obwohl er sich das nicht gewünscht hatte. Einer seiner letzten Zuzüge vemieste ihm die Rückkehr: Luca Hischier.
Alle Beteiligten hatten im Vorfeld versucht, die Affiche runterzuspielen: Ein Spiel wie jedes andere werde das sein, HCD – ZSC, die erste Rückkehr Arno Del Curtos als Zürcher Trainer nach Davos. Es kam, nicht unerwartet, ganz anders. Die aufwendige Choreo der HCD-Fans, die Del Curto als «Für immer unser Davoser Hockey-Dad» zelebrierte, sie brachte den ZSC-Coach aus der Fassung. Er hatte die HCD-Verantwortlichen gebeten, auf eine Ehrung noch zu verzichten, da diese angesichts des Strichkampfs der Lions unpassend sein würde. Doch als er die Würdigung der HCD-Fans sah, «da hat es mich gepackt und geschüttelt». 22 Jahre in Davos seien eben doch nicht einfach so an ihm vorbeigegangen, «auch wenn ich mir vorgenommen hatte, den Rummel auszublenden».
Für Del Curto gab es auch Ärger – wegen des Spiels seines Teams. Dieses holte bei der 4:5-Overtime-Niederlage zwar ein 1:4 auf und verschoss nach dem 4:4 gar noch einen Penalty. Doch die gezeigte Moral und der Punkt, der in der Endab- rechnung im Strichkampf noch Gold wert sein könnte, kümmerte Del Curto nicht: «Nein, wenn ich an diese Fehler bei den ersten beiden Gegentoren denke, dann löscht es mir immer noch ab.»
Des einen Frust, des anderen Freude: Luca Hischier war es vergönnt, in der Overtime den Schlusspunkt zu setzen. Der Walliser wechselte auf diese Saison hin aus Bern nach Davos, es war Del Curto, der ihn zum Rekordmeister holte. «Natürlich war es speziell», sagte Hischier nach dem Spiel. Wobei, allzu sehr habe die Mannschaft nicht über den ehemaligen Trainer gesprochen.