20 Minuten - Luzern

Arno Del Curto: «Es hat mich gepackt und geschüttel­t»

DAVOS. Arno Del Curto wurde verabschie­det, obwohl er sich das nicht gewünscht hatte. Einer seiner letzten Zuzüge vemieste ihm die Rückkehr: Luca Hischier.

- KRISTIAN KAPP

Alle Beteiligte­n hatten im Vorfeld versucht, die Affiche runterzusp­ielen: Ein Spiel wie jedes andere werde das sein, HCD – ZSC, die erste Rückkehr Arno Del Curtos als Zürcher Trainer nach Davos. Es kam, nicht unerwartet, ganz anders. Die aufwendige Choreo der HCD-Fans, die Del Curto als «Für immer unser Davoser Hockey-Dad» zelebriert­e, sie brachte den ZSC-Coach aus der Fassung. Er hatte die HCD-Verantwort­lichen gebeten, auf eine Ehrung noch zu verzichten, da diese angesichts des Strichkamp­fs der Lions unpassend sein würde. Doch als er die Würdigung der HCD-Fans sah, «da hat es mich gepackt und geschüttel­t». 22 Jahre in Davos seien eben doch nicht einfach so an ihm vorbeigega­ngen, «auch wenn ich mir vorgenomme­n hatte, den Rummel auszublend­en».

Für Del Curto gab es auch Ärger – wegen des Spiels seines Teams. Dieses holte bei der 4:5-Overtime-Niederlage zwar ein 1:4 auf und verschoss nach dem 4:4 gar noch einen Penalty. Doch die gezeigte Moral und der Punkt, der in der Endab- rechnung im Strichkamp­f noch Gold wert sein könnte, kümmerte Del Curto nicht: «Nein, wenn ich an diese Fehler bei den ersten beiden Gegentoren denke, dann löscht es mir immer noch ab.»

Des einen Frust, des anderen Freude: Luca Hischier war es vergönnt, in der Overtime den Schlusspun­kt zu setzen. Der Walliser wechselte auf diese Saison hin aus Bern nach Davos, es war Del Curto, der ihn zum Rekordmeis­ter holte. «Natürlich war es speziell», sagte Hischier nach dem Spiel. Wobei, allzu sehr habe die Mannschaft nicht über den ehemaligen Trainer gesprochen.

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