20 Minuten - Luzern

Sicherheit­sexperte warnt vor dem Fliegen am 6. April

Steht ein Verkehrsch­aos bevor? Experten warnen, dass eine GPS- Umstellung im April weitreiche­nde Folgen haben könnte.

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In der Nacht vom 6. auf den 7. April (Schweizer Zeit) beginnt eine neue Epoche. Beim Global Positionin­g System GPS steht eine weitreiche­nde Anpassung an. Dies bereitet einigen Experten Sorgen. So warnt Bill Malik, Vizepräsid­ent der IT-Sicherheit­sfirma Trend Micro, davor, weil GPS in vielen Bereichen ein kritisches System sei. «Am 6. April werde ich nicht fliegen», sagte er. Ein britischer GPS-Hersteller warnt, dass Finanzmärk­te, Energieerz­euger und Rettungsdi­enste in Mitleiden- schaft gezogen werden könnten. Bereits 2018 hatte die USRegierun­g auf die Umstellung hingewiese­n. Der Grund für die Aufregung: GPS-Satelliten­signale beinhalten unter anderem einen Zeitstempe­l, der auch zur Berechnung des Standortes verwendet wird. Diese Angabe, die GPS-Zeit, benötigt nur 10 Bit Speicherpl­atz. Allerdings können so auch nur maximal 1023 Wochen definiert werden. Bei älteren Systemen beginnt deshalb Anfang April der Zähler wieder bei null, was zu Problemen führen könnte.

Betroffen seien von der Umstellung vor allem ältere Geräte, erklärt Johann Ri- chard, wissenscha­ftlicher Berater beim Staatssekr­etariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI). Er relativier­t: Ihm sei kein kritisches System bekannt, das ausschlies­slich auf diese GPS-Zeit vertraue. So werde es meist auch in der Luftfahrt nur als Back-up genutzt. Er weist auf einen weiteren wichtigen Punkt hin: «Der letzte Epochenwec­hsel fand 1999 statt. Es traten dabei aber weder im Flugverkeh­r noch andernorts grössere Probleme auf.»

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UNSPLASH/PASCAL MÜLLER Zurück auf null: Eine Umstellung bei GPS bereitet gewissen Experten Sorgen.

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