Keiner schiesst Tore wie er, keiner provoziert wie er
TURIN. Der Mann des Spiels sorgt für Wirbel: Zuerst schiesst Cristiano Ronaldo Atlético ab, dann jubelt er provokativ.
Für seine Verhältnisse hat er ewig lang kein Tor mehr geschossen. Doch dann, als es wirklich wichtig wurde, erzielte Cristiano Ronaldo gleich drei Treffer. Er war der gefeierte Matchwinner bei der Juve-Wende gegen Atlético Madrid. Zuvor hatte der 34-Jährige seit dem 15. Februar nicht mehr getroffen.
Beim 3:0 durfte CR7 aus elf Metern anlaufen: Und der Portugiese verwandelte den Penalty in der 86. Minute souverän. Dann brachen in Turin alle Dämme. Im Mittelpunkt: natürlich er, natürlich Ronaldo. In Anlehnung an Atlético-Coach Diego Simeone, der beim Tor zum 1:0 im Hinspiel (2:0) obszön gejubelt hatte, liess sich Ronaldo zu einer provokativen Geste hinreissen – nach Spielschluss zeigte er allen im Stadion, was er mit den Spaniern seiner Meinung nach anstellte. Hüfte nach hinten, Hüfte schnell nach vorne. Die Arme dazu konträr geschwungen. Eindeutig zweideutig.
Simeone war ob Ronaldos Geste nicht beleidigt, er verstand gar die Gefühlslage des Juve-Stars. Der Argentinier sagte gegenüber Sky Italia: «Ronaldo ist der Beste der Welt, er kann bei so grossen Spielen seine beste Leistung abrufen. Er hat sicher gesehen, was ich im Wanda Metropolitano getan habe. Und wie ich hat er nur seinen Charakter gezeigt.»
Simeone wurde für seinen Jubel aus dem Hinspiel mit 20000 Euro gebüsst. Gut möglich, dass Ronaldo nachträglich sogar gesperrt wird, schliesslich kann seine Geste sehr einfach als direkte Provokation für den Gegner verstanden werden.