20 Minuten - Luzern

Anliker: «Ich bin nicht mehr der Richtige»

ZÜRICH. GC- Präsident Stephan Anliker tritt per sofort zurück, bleibt aber einer von zwei Hauptaktio­nären. Manuel Huber ist nur noch bis Ende Saison CEO.

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Es ist 14 Uhr an diesem Montag, als Stephan Anliker das Wort ergreift. Der 62-jährige Langenthal­er hat in Zürich zum Treffen geladen, weil er erklären will, warum er per sofort als Verwaltung­sratspräsi­dent von GC zurücktrit­t. Irgendwann sagt er, was seine Kritiker schon länger gewusst haben wollen: «Ich bin nicht mehr der richtige Mann.»

Drei Stunden zuvor hat der Tabellenle­tzte in einer Mitteilung Anlikers Rückzug verkündet, nun sagt dieser: «In solchen Zeiten braucht es eine starke Führung und einen Prä- sidenten, der mit aller Kraft vorangeht. Das kann ich nicht mehr.» Einen Nachfolger hat GC schon gefunden, es ist ein «erfahrener Schweizer Wirtschaft­sführer», dessen Name erst morgen bei der Vorstellun­g verraten wird.

Anliker verhehlt nicht, dass ihm der Niedergang zugesetzt hat. «Im Moment bin ich sehr erleichter­t. Die Belastung für mich und meine Familie war gross.» Dass er GC im sportliche­n Bereich nicht stabilisie­ren konnte, ist ihm bewusst, er sagt aber auch: «Als ich vor fünf Jahren übernahm, war der Club marode, ohne Stadion, ohne Zukunft. Er war nur sportlich erfolgreic­h, aber fast Konkurs.» Er sei stolz darauf, «dass wir nun solide Finanzen sowie eine klare Struktur und Organisati­on haben». Dass Anliker etwas am Schicksal von GC liegt, zeigt sich daran, dass er Hauptaktio­när bleibt – «selbst bei einem Abstieg».

Für Manuel Huber endet das GC-Abenteuer hingegen endgültig. Der CEO, oft als Ziehsohn Anlikers betitelt, behält die operative Führung bis Ende Saison und wird dann abtreten.

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KEY Erleichter­t, weil er nicht mehr GC-Präsident ist: Die Belastung war für Stephan Anliker zuletzt gross.

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