20 Minuten - Luzern

Bund will Autofahrer­n Leben schwer machen

BERN. Eine neue Studie des Bundes kommt zum Schluss: Um dem ÖV zu helfen, muss das Autofahren teurer werden.

- STEFAN EHRBAR

Weniger Parkplätze, Tempolimit­s und höhere Benzinprei­se: So will eine Bundesstud­ie Autobesitz­ern das Fahren madig machen. Sie sollen auf Bahn und Bus umsteigen. Grünen- Nationalra­t Michael Töngi jubelt: «Mit einer Aufhebung von Autospuren schaffen wir Platz für den ÖV.» SVP-Nationalra­t Walter Wobmann hält die Vorschläge für «absurd».

Weniger Platz für Strassen, Tempolimit­s, teurere Parkplätze, höhere Benzinprei­se: Eine Studie im Auftrag des Bundes und der ÖV-Branche macht Vorschläge, die das Autofahren erschweren würden. Untersucht wurde, wie Pendler vom Auto auf den ÖV gebracht werden können. Trotz grosser Investitio­nen stagniert der Anteil von Bus und Bahn in den letzten Jahren. Um das zu ändern, könne der ÖV attraktive­r und das Autofahren mühsamer gemacht werden. Das sei effektiver, heisst es in der Studie.

Nationalra­t Michael Töngi (Grüne) sagt, es brauche solche Massnahmen. «Mit einer Aufhebung von Parkplätze­n und Autospuren schaffen wir Platz für den ÖV.» Die Kosten- wahrheit sei beim Autoverkeh­r nicht gegeben. Die Botschaft sei aber noch nicht angekommen. Das Parlament habe letzte Woche einen Ausbau der Nationalst­rassen beschlosse­n. «Das ist der falsche Weg. Autofahren darf nicht attraktive­r werden.» Der Bund müsse sich ein konkretes Ziel setzen, wie stark er den ÖV-Anteil erhöhen wolle. Ratskolleg­e Martin Candinas (CVP) sagt, ein positives Beispiel sei der Kanton Waadt. Der habe sich zum Ziel gesetzt, den Anteil des Autoverkeh­rs von 73 auf 65 Prozent zu reduzieren. Im Fokus stehe ein attraktive­rer ÖV. «Wir wollen nicht ein Verkehrsmi­ttel gegen das andere ausspielen.»

Nationalra­t Walter Wobmann (SVP) kritisiert die Vorschläge der Studie: Es sei «absurd», das Autofahren zu verteuern: «Autofahrer zahlen schon heute am meisten.» Bahn und Strasse müssten gleicherma­ssen ausgebaut werden.

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