Sind Smartphone-Banken wirklich sicher?
ZÜRICH. Ob Revolut, Neon oder Zak: Konsumenten schrecken vor reinen Smartphone- Banken zurück. Sind die Bedenken gerechtfertigt?
Etablierte Finanzinstitute erhalten digitale Konkurrenz: Diese Woche hat das Start-up Neon seine KontoApp lanciert. Bei der Zürcher Firma geht die Kontoerstellung und -verwaltung per Handy ohne Grundgebühr. Neon ist nach Zak von der Bank Cler die zweite Schweizer SmartphoneBank. Zudem ist die britische Revolut in der Schweiz aktiv, und die deutsche N26 steht kurz vor dem Marktstart.
Die Firmen wecken bei Kunden Zweifel, wie Sandro Graf, Marketing-Dozent an der ZHAW, erklärt: Die Angst vor dem Unbekannten schrecke die Kunden ab.
Bei den etablierten Instituten seien Transaktionen und Guthaben so gut geschützt, dass die Ansprüche an die Neulinge besonders hoch seien, sagt der Experte. Er geht aber davon aus, dass die technischen Systeme bei SmartphoneBanken zuverlässig sind: «Sie wissen, dass sie sich bei der Sicherheit keine Fehler erlau- ben dürfen.»
Was aber, wenn das Smartphone-Start-up in Konkurs geht? «Solche Jungfirmen sind oft nicht so beständig», sagt Graf. Zum Schutz der Konsumenten brauchen Bankdienstleister in der Schweiz eine Bewilligung von der Finanzmarktaufsicht. Smartphone-Banken holen diese indirekt ein, indem sie ihr Konto über eine bestehende Bank führen. Bei Zak ist es Cler, bei Neon die Hypothekarbank Lenzburg. Revolut hat eine britische Autorisierung für elektronische Zahlungsabwicklungen, eine europäische Bankenlizenz in Litauen und wickelt Dienste in der Schweiz über ein Konto bei der Credit Suisse ab.