Darum leiden die Städter mehr unter den Pollen
ZÜRICH. Im Moment sorgt die Birke für starke Symptome bei Allergikern. Wer nicht auf dem Land wohnt, ist noch stärker betroffen.
Triefende Nase, juckende Augen – in diesen Tagen leiden HeuschnupfenBetroffene besonders stark. «Das momentan milde Wetter begünstigt den Pollenflug. In allen tiefer gelegenen Regionen blühen die Birken, und ihre Pollen erreichen mässige bis starke Belastungswerte», sagt Nadia Rutsch, Expertin beim AHA Allergiezentrum Schweiz.
Das bestätigt auch Peter SchmidGrendelmeier, Leiter Allergologie des Universitätsspitals Zürich: «Nach einem ersten Boom Ende Februar erleben wir nun einen deutlich stärkeren zweiten.» Schuld seien die Birkenpollen, die besonders in städtischen Gebieten sehr aggressiv seien. Das liege daran, dass die Bäume unter Stress mehr Eiweiss produzierten, das die allergischen Reaktionen hervorrufe. Bei Bäumen würden Wassermangel, eine zu dichte Bepflanzung oder erhöhte Abgaswerte zu Stress führen. «Deswegen kann es sein, dass ein paar einzelne Birken in der Stadt für Allergiker schlimmer sind als ein kleines Birkenwäldchen auf dem Land», sagt SchmidGrendelmeier.
In den kommenden Tagen darf man auf Linderung hoffen: Morgen dürfte mit dem erwarteten unbeständigen Wetter die Pollenmenge zurückgehen. Doch das Schlimmste steht noch bevor: Ende April oder Anfang Mai ist die unangenehmste Zeit für Pollenallergiker, wie Schmid-Grendelmeier sagt: «Dann sind die Baumpollen noch in der Luft, aber die ersten Gräserpollen kommen bereits dazu.»