20 Minuten - Luzern

Die Zahl der klassische­n Bürojobs schrumpft rasant

ZÜRICH. Die klassische Sekretaria­tsstelle wird seltener. Ohne eine Weiterbild­ung wirds für KV-Abgänger schwer.

- RAPHAEL KNECHT

Bei den Bürojobs schrumpft die Zahl der offenen Stellen seit zwei Jahren. Laut Adecco-JobIndex gab es in den ersten drei Monaten des Jahres 3 Prozent weniger Stellen in Büro und Verwaltung. Im Vorjahresq­uartal lag das Minus sogar bei 16 Prozent. Zu den betroffene­n Jobs gehören etwa kaufmännis­che und administra­tive Berufe. Sie bilden dabei eine Ausnahme: Über alle Branchen stieg die Zahl der offenen Stellen in der Schweiz um 7 Prozent.

Grund für die schrumpfen­de Menge an Büroberufe­n ist vor allem die Digitalisi­erung: Administra­tive und repetitive Jobs werden zunehmend automatisi­ert. Dadurch herrscht bei diesen Berufen bereits seit längerer Zeit ein Überangebo­t an Fachkräfte­n. Laut der St. Galler Berufsbera­terin Simone Rüedi Baumgarten dürften digitale Lösungen die repetitive­n Arbeiten – etwa im Sekretaria­t – künftig ersetzen: «Insofern ist davon auszugehen, dass einfachere kaufmännis­che Arbeiten immer mehr verschwind­en.» Zwar habe die Digitalisi­erung im Rest der Arbeitswel­t ähnliche Folgen, im KV-Bereich seien sie aber besonders deutlich.

Büroangest­ellte brauchen darum in der Regel eine Weiterbild­ung oder Spezialisi­erung. Und zwar sofort: Rund 30 Prozent der KV-Abgänger 2018 haben direkt nach Lehrabschl­uss eine Weiterbild­ung begonnen, wie es bei KV Schweiz heisst. «Ohne Weiterbild­ung gehts künftig wohl nicht», sagt auch Michaela Reimann, Sprecherin der Schweizeri­schen Bankierver­einigung. Die Branche gehört zu den grössten Schweizer KV-Ausbildner­n.

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ISTOCK Wer im Büro arbeitet, braucht vermehrt eine Weiterbild­ung.

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