Das entscheidende Duell der beiden Supergoalies
BERN. Sie sind zwei Genies. Doch Platz im Playoff- Final hat es nur für einen. Leonardo Genoni oder Jonas Hiller?
Sie stehen für Schweizer Torhüter-Arbeit in Perfektion. Und wie die aussieht, zeigen sie in diesen Tagen in der Berner Playoff-Halbfinal
Serie. Berns
Genoni und Biels
Hiller liessen in den letzten zwei Partien beide gerade mal ein Törchen zu.
Der 31-jährige Zürcher Leonardo Genoni und der 37-jährige Appenzeller Jonas Hiller. Zwei der grössten Schweizer Goalies aller Zeiten. Mit Biografien, die sich einerseits sehr ähnlich und doch verschieden sind. Beide wurden beim HC Davos zu Meistergoalies ausgebildet. Vom legendären TorhüterTrainer Marcel Kull. «Ihm habe ich enorm viel zu verdanken. Ohne ihn wäre ich heute wohl noch immer beim SC Herisau», sagte Hiller einst über seinen Förderer.
Als Hiller 2007 auszog, um Nordamerika zu erobern, wurde Genoni sein Nachfolger und der nächste Davoser Meistergoalie. Hiller hat im Gegensatz zu Genoni eine NHL-Karriere auf seiner Visitenkarte stehen. 437 Spiele bestritt er zwischen 2007 und 2016 in der besten Liga der Welt. Dafür führt Genoni, der 2016 von Davos zum SCB weiterzog, nach Meistertiteln 4:3 und gewann mit der Nati, im Gegensatz zu Hiller, eine WM-Silbermedaille.
Persönlich kennen gelernt haben sich Hiller und Genoni in Davos. Als Genoni der HCDKeeper war und Hiller als NHLTrainingsgast im Sommer dort weilte. In dieser Zeit fanden sie auch privat den Zugang zueinander, es entwickelte sich eine Freundschaft. Regelmässig treffen sie sich heute noch in ihrer Freizeit, jeweils mit ihren Familien. Deshalb war es auch nie ein Problem, wenn Genoni und Hiller in der Nati das Schweizer Goalie-Duo bildeten. Missgunst war für sie ein Fremdwort.
Und Missgunst wird es auch heute in diesem entscheidenden siebten Halbfinal-Spiel keine geben.
Einer der beiden wird enttäuscht sein, aber es gleichzeitig dem anderen gönnen. Weil der gegenseitige Respekt gross ist. Es sind nicht nur zwei Topgoalies, die sich gegenüberstehen, sondern auch zwei grosse Persönlichkeiten.