SBB-Mitarbeiterin warnt auf Instagram vor Kontrollen
ZÜRICH. Eine SBB- Mitarbeiterin informiert ihre 1000 Follower über Billettkontrollen. Kein Problem, findet das Unternehmen.
Eine junge Frau ist auf Instagram sehr aktiv. Auf ihrem Profil erfährt man, dass sie bei der SBB arbeitet – ihrer Uniform nach als Kontrolleurin. Ihre knapp 1000 Follower warnt sie vor Kontrollen. «Liebi Lüt, hüt Kontrolle uf S15 und S5, kaufend Billett», schreibt sie etwa auf ihren Bildern.
Warnungen vor Radarkontrollen im Verkehr sind illegal. Ist das Tun der Frau somit zulässig? «Ja», heisst es vonseiten der SBB. «Wenn Mitarbeitende fachlich korrekt und sachlich über ihren Arbeitsalltag auf Social Media entlang der Richtlinien kommunizieren, ist dagegen nichts einzuwenden», sagt ein Sprecher. Anders als bei anderen Transportunternehmungen würden die Billettkontrollen bei der SBB ohnehin meistens in Uniform erfolgen, so der Sprecher: «Daher ist auch im realen Alltag ein Mitarbeitender der SBB zu erkennen, der für eine Kontrolle in einen Zug steigt.» Folgen hat die Aktion für die Frau also keine.
Bei der SBB gibt es Guidelines für die Mitarbeiter für den Umgang mit Social Media. Unter anderem heisst es dort, dass selbst gemachte Bilder mit offiziellen SBBElementen wie Gebäuden, Zügen, Logos, Uniformen oder SBBMitarbeitenden bei der Arbeit erlaubt und sogar erwünscht seien.
Trotzdem scheint es der jungen Kontrolleurin bei ihren Aktivitäten auf Social Media nicht ganz wohl zu sein. Als ihr 20 Minuten eine Anfrage schickte, nahm sie umgehend ihre Warnungen vor Kontrollen von ihrem InstaProfil. Stattdessen postete sie die Nachricht der Journalistin mit dem Kommentar: «OMG, chillend.»