Hier hats am meisten freie Wohnungen
ZÜRICHZÜRICH. Schweizweit gibt es über 72 000 leere Wohnungen. Und es wird weitergebaut. Je nach Ort ist jedes zehnte Objekt frei.
Eigentlich ist es eine gute Nachricht: So viele freie Wohnungen hat es noch nie gegeben. Das Problem: Sie befinden sich an den falschen Orten. 72 300 Einheiten stehen leer, wie aus dem neusten Immo-Monitoring von Wüest Partner hervorgeht. Kommt hinzu: Die Immo-Experten gehen davon aus, dass 2019 53 000 neue Wohnungen gebaut werden. «Es ist möglich, dass die Zahl der freien Wohnungen in diesem Jahr auf über 80 000 anwächst», so Immo-Experte Robert Weinert.
Die Leerstandsquote ist je nach Region höchst unterschiedlich: Während in der Stadt Zürich nur 0,2 Prozent, in Vernier GE nur 0,1 Prozent und in Horw LU 0,0 Prozent der Wohnungen frei sind, beträgt die Leerstandsziffer in Oftringen AG 10 Prozent – oder 379 freie Objekte. Das zeigt eine Auswertung, die Wüest Partner aufgrund von Schätzungen ungen für 20 Minuten erstellt hat (siehe Box). Sehr hoch sind die Leerstände mit 7,9 Prozent auch in Le Locle NE und Lyss BE mit 7,7 Prozent.
Sind die ländlichen Regionen zu wenig attraktiv? «Wer ein Haus will, ist bereit, grössere Pendeldistanzen auf sich zu nehmen», sagt Weinert. Für Mietwohnungen würden die meisten aber weder hohe Reisekosten noch den Pendlerstress akzeptieren.
Das Wachstum im Bau ist laut der Studie grösstenteils «künstlich». Die Negativzinsen führen dazu, dass grosse Investoren stark in Mietwohnungen investieren. Wieso in ländlichen Regionen? «Dort gibt es noch ungenutztes Bauland. Wer viel Geld in Immobilien pumpen will, kann das nicht immer über verdichtetes Bauen in Zentren tun», so Weinert. Das Überangebot drückt die Mieten. Wüest Partner geht 2019 von einem Rückgang von 1,9 Prozent aus.