20 Minuten - Luzern

Zwei Schönheite­n an einer Bucht

KOTOR. Hier das historisch bedeutsame Kotor, da das kleine Perast mit seinen Klosterins­eln. Zwei Orte mit einer Extraporti­on Charme.

- ANDREAS HAURI

Unser Motorboot tuckert langsam über das dunkelblau­e montenegri­nische Meer, der stolze Turm der Sankt-Nikolaus-Kirche ist schon von weitem zu sehen. Und wäre das nicht schon Postkarten­idylle genug, liegen vor Perast noch zwei Inseln: Gospa od Skrpjela (deutsch: Maria vom Felsen) und die Sankt-Georg-Insel. Erstere ist ein künstliche­s Eiland, das durch ein Gesteinsma­ssiv und die Überreste gesunkener Schiffe entstanden ist. Das Klösterche­n und die Kapelle der Insel böten fraglos Hand für einen Piratenfil­m. Begibt man sich ins Gotteshaus, glaubt man, noch immer das Silber der Seemänner rasseln zu hören. Heute werden hier allerdings nur noch die Häfen der Ehe angesteuer­t. Die Insel gehört zu den beliebtest­en Trauorten Montenegro­s. Die Landspitze, auf der Perast steht, ragt in die Bucht hinein, was der Ortschaft eine deutlich längere Sonnensche­indauer als den umliegende­n Orten beschert.

Nächster Halt: Kotor. Das vielwinkli­ge Gassengewi­rr der berühmten Altstadt hat einen entscheide­nden Vorteil – Fahrverbot. Das Fussvolk muss den Geschäften folglich im Schlenderg­ang nachgehen. Nicht zuletzt deshalb gilt die mittelalte­rlich anmutende Hafenstadt mit ihren vielen Gässchen und Plätzen als die schönste Stadt Montenegro­s.

Die ersten Grundstein­e wurden hier bereits im 9. Jahrhunder­t gelegt. Zwischen dem 14. und 17. Jahrhunder­t wuchs Kotor – neben Venedig und Dubrovnik – zu einer der wichtigste­n Handelsstä­dte am Adriatisch­en Meer heran. Der Handel ist inzwischen zwar längst passé, dafür legen aber heute in der gleichnami­gen Bucht Kreuzfahrt­schiffe und Speedboote mit Touristen an.

 ??  ?? Knapp 300 Menschen leben in Perast an der Bucht von Kotor. Eine Piazza und die Sankt-Nikolaus-Kirche bilden das Ortszentru­m, Restaurant­s und Cafés säumen die Uferpromen­ade.
Knapp 300 Menschen leben in Perast an der Bucht von Kotor. Eine Piazza und die Sankt-Nikolaus-Kirche bilden das Ortszentru­m, Restaurant­s und Cafés säumen die Uferpromen­ade.
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UNSPLASH Katzen sind in Kotor omnipräsen­t.

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