Caster Semenya muss ihren Testosteronwert reduzieren
LAUSANNE. Der CAS fügte der intersexuellen 800- mLäuferin Caster Semenya eine Niederlage zu. Ihren Testosteronwert muss sie nun reduzieren.
Olympiasiegerin Semenya weist für Frauen ungewöhnlich hohe Testosteronwerte aus, die bei ihr durch eine Erbkrankheit ausgelöst werden. Durch diesen verfügen Athletinnen wie die 28-jährige Südafrikanerin über einen Wettbewerbsvorteil. Der LeichtathletikWeltverband IAAF hat im letzten Jahr für Athletinnen, die über Distanzen zwischen 400m und einer Meile antreten, einen Testosteron-Höchstwert eingeführt. Dieser beträgt 5 Nanomol pro Liter (nmol/l) Blut. Normal sind bei Frauen Werte bis 1,79 nmol/l. Bei den Männern beginnen die Normalwerte bei 10,5 nmol/l. Frauen mit höheren Werten (wie bei Semenya) sollen diesen Wert sechs Monate lang mithilfe von Medikamenten auf 5,0 nmol/l senken und dürfen diesen Grenzwert danach nicht mehr überschreiten. Gegen diese Regel richtete sich Semenyas Einsprache beim Sportgerichtshof CAS. Sie führte an, dies sei diskriminierend.
Der CAS erachtete die IAAFRegel tatsächlich als diskriminierend, aber auch «als notwendiges, vernünftiges und angemessenes Mittel», um das Fairplay gegenüber allen zu wahren. Semenya muss nun ihren Testosteron-Wert reduzieren, um wieder starten zu können. Sie hat die Möglichkeit, den Entscheid des Sportgerichtshofs in den nächsten 30 Tagen vor dem Bundesgericht anzufechten. Semenyas erste Reaktion nach dem CASUrteil: «Manchmal ist die beste Reaktion, gar nicht zu reagieren.» Eine Frage bleibt: Wird die Südafrikanerin ihren Kampf als Athletin weiterführen oder hat sie resigniert und beendet ihre Karriere?