Auf grosse Ziele folgen in St. Gallen die grossen Sorgen
ST. GALLEN. Präsident Matthias Hüppi träumte von Europa. Fünf Runden vor Schluss heisst die Realität aber Abstiegskampf gegen GC.
GC-Fans können sich noch schwach daran erinnern, Ostschweizer Anhänger lieber gar nicht: Das letzte Duell zwischen GC und St. Gallen im Letzigrund endete 2:1 für GC. Es war gleichzeitig der letzte Sieg der Zürcher überhaupt. Seit diesem 25. November 2018 hat GC nicht mehr gewonnen und ist auf den letzten Platz abgestürzt. Aber auch den Espen läuft es nicht nach Wunsch. Dabei waren es grosse Ziele, die Grün-Weiss verfolgte, als Präsident Matthias Hüppi und Sportchef Alain Sutter Trainer Giorgio Contini entliessen und Peter Zeidler als neuen Mann vorstellten. Sie wurden nicht müde, Offensivfussball zu versprechen. Ein Top-5-Team. Europa. Im August schieden die Espen in der EL-Quali aus, wohin sie Contini geführt hatte. Dieses Jahr scheinen sie es nicht einmal in die Quali zu schaffen.
Aus den letzten acht Spielen resultierte nur ein Sieg, der Abstand auf den Barrageplatz ist auf drei Punkte geschmolzen, St. Gallen muss sich nach hinten orientieren. Für Zeidlers Team gilt es, Xamax auf Distanz zu halten. Für GC geht es derweil um die letzte Chance. Deshalb erwartet er ein topmotiviertes GC, das quasi «mit dem Messer zwischen den Zähnen» auflaufen wird. Mit 14 Treffern gehört der FCSG nach Xamax (13), dem FCZ (11) und GC (7) zu den offensiv schwächsten Teams in der Rückrunde. Wenig zuträglich ist in dieser Situation die anfällige Defensive (20 Gegentore aus 13 Spielen). Nur wenn Zeidler morgen die Balance zwischen Spektakel und Pragmatismus hinkriegt, wird sich St. Gallen befreien können.