20 Minuten - Luzern

1 Million Tiere und Pflanzen sind bedroht

PARIS. Das Artensterb­en beschleuni­gt sich – und das hat schwere Folgen für die Menschen. Dies ist das Fazit eines UNO- Berichts.

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Rund eine Million von geschätzte­n acht Millionen Tierund Pflanzenar­ten sind vom Aussterben bedroht – viele könnten bereits in den nächsten Jahrzehnte­n komplett verschwind­en: Dies ist das Fazit einer Studie des Weltbiodiv­ersitätsra­ts (IPBES), die gestern in Paris vorgestell­t wurde.

Besonders bedroht sind laut den UNO-Experten Insekten – ihre Zahl hat sich in Europa in den letzten 30 Jahren um rund 80 Prozent verringert. Aber auch Vögel, Amphibien und Säugetiere sowie etliche Pflanzenar­ten sind akut bedroht. Korallen stehen wegen der Erderwärmu­ng ebenfalls vor dem Aussterben – seit dem späten 19. Jahrhunder­t ist bereits die Hälfte verschwund­en.

Hauptveran­twortlich für die Zerstörung ist laut dem 1800 Seiten starken Bericht der Mensch: Die Wissenscha­ftler listen Landwirtsc­haft, Abholzung, Bergbau, Fischerei und Jagd sowie Umweltvers­chmutzung als wichtigste Gründe für das Artensterb­en auf. «Wir höhlen die Fundamente unserer Wirtschaft und unseres Lebensunte­rhalts aus», warnt IPBES-Präsident Robert Watson. Auch «die Sicherheit von Lebensmitt­eln, die Gesundheit

und die Lebensqual­ität in der ganzen Welt» seien bedroht: Der Mensch zerstöre seine eigenen Lebensgrun­dlagen.

Der negative Trend bei Artenvielf­alt und Ökosysteme­n untergrabe auch den Fortschrit­t der nachhaltig­en Entwicklun­gsziele der UNO. Der Bericht soll Grundlage für ein Rahmenabko­mmen zur Bewahrung der biologisch­en Vielfalt bilden, das 2020 beim Weltnaturs­chutzgipfe­l beschlosse­n werden soll.

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 ??  ?? Ein Orang-Utan vor einem abgeholzte­n Urwaldgebi­et auf Borneo: Die Abholzung bedroht sowohl die Pflanzen- als auch die Tierwelt.
Ein Orang-Utan vor einem abgeholzte­n Urwaldgebi­et auf Borneo: Die Abholzung bedroht sowohl die Pflanzen- als auch die Tierwelt.

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