Luzern sucht wilde Plätze für Wildtiere
LUZERN. Unglaublich viele verschiedene Tiere leben in der Stadt Luzern. Für sie wird jetzt ein neuer Lebensraum gesucht.
Graue Betonmauern, harter Asphalt, viele Menschen: Auf den ersten Blick sieht das Luzerner Stadtgebiet nicht gerade wie ein Paradies für Wildtiere aus. Doch viele Wildtiere leben direkt vor unseren Haustüren, wie die Stadt Luzern gestern mitteilte: «40 der 90 Säugetierarten und rund die Hälfte aller Reptilien- und Amphibienarten, die in der Schweiz vorkommen, besiedeln auch das Luzerner Stadtgebiet.»
Das Projekt StadtWildTiere will nun die städtischen Wildtiere und Pflanzen schützen. Dazu sollen die Lebensräume sichtbar werden. Unter dem Begriff «StadtWildnis» werden diese kleinen, verwilderten Orte zusammengefasst. Dort sei die Natur noch sich selbst überlassen. «StadtWildnis-Orte können zum Beispiel alte Stadtbäume, Trockenmauern oder kleine, verwilderte Gartenecken sein.»
Die Orte dienten etwa Igeln, Siebenschläfern, Zauneidechsen und auch Feuersalamandern als Versteck. Für Wildbienen und Schmetterlinge sind wild wachsende Blumen wichtig. Auch Vögel können an diesen Orten ungestört ihr Nest bauen. «Diese Orte sind wichtig für die Artenvielfalt im Siedlungsraum, doch finden sie wenig Beachtung und drohen im Zuge von Aufräumarbeiten zu verschwinden.»
Nun rufen die Behörden die Luzerner auf, die entdeckten StadtWildnis-Orte zu melden. Wer selbst einen schaffen und schützen will, wird von Luzern grünt beraten.