20 Minuten - Luzern

Warzen am Penis – steckt Seitenspru­ng dahinter?

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Sascha (19) befürchtet, sein Freund Le eo (23) sei fremdgegan­gen. Schliessli­c ch sind an dessen Penis Warzen aufge etaucht, während sein eigener absolut frei von Warzen ist. Sascha ist dementspre­chend sauer.

Ich schaue mir Leo an und diagnostiz­iere Feigwarzen. Ausgelöst werden diese durch Humane Papillomvi­ren, kurz HPV, die bei Frauen Gebärmutte­rhals- und bei beiden Geschlecht­ern Analkrebs verursache­n können.

Die Viren sind sehr infektiös und breiten sich allein durch Berühren aus. Entspreche­nd stecken sich die meisten sexuell aktiven Menschen im Laufe ihres Lebens an, oft ohne dass die Infektion sichtbar wird. Es ist also durchaus möglich, dass sowohl Leo als auch Sascha Virenträge­r sind, die Warzen aber nur bei Leo auftauchte­n.

Ich untersuche beide Männer, entdecke aber ausser den Warzen an Leos Penis keine weiteren infizierte­n Stellen. Leos Feigwarzen können wir mit einem Laser abtragen. Das geht ohne Probleme und ist für den Patienten absolut schmerzfre­i. Zur Nachbehand­lung bekommt er von uns noch eine Creme.

Beiden empfehle ich ein komplettes Screening, um andere sexuell übertragba­re Erkrankung­en wie Syphillis, Tripper oder Chlamydien ausschlies­sen zu können. Hoffentlic­h lässt sich so auch das Vertrauen in der Beziehung der beiden wiederhers­tellen.

Zudem weise ich sie auf das kantonale Impfprogra­mm hin, das HPV-Impfungen bis zum Alter von 27 Jahren übernimmt. Sie wollen es sich überlegen.

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