Der Bund fordert weniger Salz im Brot
ZÜRICH. Zu viel Salz kann ungesund sein – darum will der Bund, dass Brot und andere Produkte weniger davon enthalten.
In den vergangenen Jahren haben Schweizer Hersteller den Salzgehalt von Produkten wie etwa Brot gesenkt. Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BLV) enthalten 100 Gramm Brot im Schnitt noch 1,46 Gramm Salz (siehe Box). Jetzt will das BLV die Hersteller dazu verpflichten, bei Broten, Suppen und Saucen künftig noch weniger Salz zu verwenden, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Schweizer würden im Schnitt 9 Gramm Salz pro Tag einnehmen – die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt maximal 5 Gramm. Hoher Salzkonsum erhöhe den Blutdruck und damit etwa das Herzinfarktrisiko. Über die Werte ist man sich aber nicht einig: Eine kanadische Studie etwa kommt zum Schluss, dass bis zu 12 Gramm Salz pro Tag unbedenklich sind.
Dass der Bund den Herstellern vorschreiben will, wie viel Salz im Brot sein darf, kritisiert Beda Stadler, emeritierter Biologie-Professor an der Universität Bern und Kochbuchautor: «Beim Essen wird immer öfter nur noch darauf geachtet, ob es gesund ist. Ob man es geniesst, wird zur Nebensache.» Den Konsumenten vergehe so die Freude am Essen. Laut Stadler kann das sogar zu Essstörungen führen, weil man sich dauernd Sorgen um die Gesundheit mache. Man sollte mehr Selbstbestimmung walten lassen, findet Stadler: «Ziel sollte ein glückliches Leben sein, nicht, dass man gesund isst und dafür am Schluss ein Leben lang depressiv oder traurig ist.»
Auch der Verband der Schweizer Bäcker-Confiseure (SBC) findet, die Unternehmer sollen selbst über den Salzgehalt ihres Brots entscheiden. «Für die Bäckerschaft ist fades und geschmackloses Brot nicht verhandelbar», sagt Daniel Jakob von der Fachstelle Qualitätssicherung beim SBC.