So hat Mimiks seine Krise überwunden
ZÜRICH. Rapper Mimiks meldet sich nach einer Auszeit zurück. Er weiss jetzt wieder, was er will.
Mimiks, wo warst du?
Am Soundmachen, jeden Tag. Vor rund einem Jahr habe ich nach einer Pause wieder angefangen, Musik zu machen.
Wieso die Pause?
Ich musste mich selber finden. Und rausfinden, welche Geschichten ich noch zu erzählen habe.
Jetzt hast du den 8-MinutenTrack «Für immer niemer» gedroppt.
Ja. Darin verarbeite ich meine grosse Selbstfindung – als Mensch und Künstler.
Erzähl!
Nach drei Alben in sieben Jahren kam ich in eine Krise. Auch privat hat sich in der Zeit einiges getan. Ich habe mich gefragt: Wo ist mein Platz in der Welt?
Und?
Ich wusste nicht, ob ich wirklich noch Musik machen will. Ich habe überlegt, ob ich ein Studium anfangen soll. Ganz generell musste ich mit einigen unumgänglichen Facts Frieden schliessen.
Zum Beispiel? Ich werde nie Jay Z sein. Ich kann höchstens der krasseste Dude in der Schweiz werden.
Ist das zu wenig für dich?
Früher wollte ich unbedingt möglichst viel aus dem Rappen rausholen. Ich wollte ein Star sein – und bin ja auch relativ weit gekommen. Aber zufrieden war ich trotzdem nie.
Welche Träume hattest du?
Zum Beispiel das Hallenstadion zu füllen. Zu realisieren, wie weit weg ich davon war, hat mich daran gehindert, fröhlich durchs Leben zu gehen. Ich finde solche Träume legitim. Aber es darf nicht mein Lebensinhalt sein, dem nachzurennen.
Was will Mimiks 2019?
Einfach guten Sound machen.
Wie schwierig ist das MusikerDasein in der Schweiz für dich?
Ich sehe es positiv: Ich darf in der Schweiz leben und Musik machen. Es hat ja auch vieles funktioniert für mich. Darauf fokussiere ich mich – und ich mache mir keinen Stress, wie viel Geld mir die Suisa am Ende des Quartals überweist. In welcher Schweizer Stadt gibts zurzeit die besten Rapper? In Bern, das muss ich leider anerkennen. Ich sehe es als Challenge.