20 Minuten - Luzern

Jetzt zählt eine künstliche Intelligen­z Güselsäcke

LUZERN. Informatik­er David Jenni hat eine künstliche Intelligen­z darauf trainiert, Güselsäcke zu erkennen und zu zählen.

- JANINE BUCHER

Für seine Masterarbe­it hat David Jenni, ehemaliger Student der Hochschule Luzern (HSLU), einer künstliche­n Intelligen­z (KI) beigebrach­t, Güselsäcke zu zählen. Dies funktionie­re ähnlich wie Googles Bilderkenn­ungsprogra­mm. «Je mehr Bilder ein neuronales Netzwerk als Datenbasis zur Verfügung hat, desto besser erkennt es Objekte aus allen möglichen Winkeln», erklärt Jenni. Als Basisdaten hat Jenni mehrere Hundert Stunden Filmmateri­al vom Müllschach­t eines Kehrichtla­stwagens verwertet.

Mit der Zählung von Güselsäcke­n kann herausgefu­nden werden, an welchen Standorten wie viel Güsel deponiert wird. Forschende der Universitä­t Freiburg wollen mithilfe der Daten berechnen, wo die besten Sammelpunk­te für Güsel sind. «Kehrichtla­ster müssen dann weniger oft anhalten und ihre Crews nicht jeden Müllsack einzeln einsammeln. Das spart Treibstoff – was letztlich weniger Abgase und tiefere Kosten bedeutet», sagt Reinhard Bürgy, Wirtschaft­sinformati­ker an der Uni Freiburg. Eine Lösung für weniger, dafür mehr frequentie­rte Sammelpunk­te wären gemeinsame Sammelpunk­te in der Nachbarsch­aft. So würde die Kehrichtab­fuhr nur noch an einer Stelle anstatt an mehreren Orten den Abfall einsammeln. Auch solle in Zukunft ermittelt werden, ob es sich lohnt, kleinere Elektrofah­rzeuge für die Müllabfuhr in kleineren Quartieren zu benützen.

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HSLU Künstliche Intelligen­z soll die Arbeit in der Kehrichtab­fuhr effiziente­r machen.

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