20 Minuten - Luzern

Vergiftete Hunde – Halterin trotz Zweifel freigespro­chen

BURGDORF. Eine Halterin soll ihre drei Hunde getötet haben. Nun wurde sie freigespro­chen.

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Im Zweifel für den Angeklagte­n: Nach diesem Grundsatz wurde D. M.* gestern in allen Punkten freigespro­chen. Die 26-Jährige musste sich unter anderem wegen Widerhandl­ung gegen das Tierschutz­gesetz durch Misshandel­n und Töten von drei Hunden vor dem Regionalge­richt in Burgdorf verantwort­en. Ihre drei Hunde starben 2018 einen qualvollen Tod, nachdem sie Gift und Rasierklin­gen geschluckt hatten.

Für die Staatsanwa­ltschaft war es erwiesen, dass die Frau ihren Jagdterrie­r und die Malinois selber getötet hatte. «Direkte Beweise, dass die Angeklagte die Täterin ist, liegen nicht vor», sagte Richter Manuel Blaser gestern bei der Urteilsver­kündung. «Es gibt jedoch mehrere Indizien, die für die Tat sprechen.» Der Richter gab deutlich zu Protokoll, dass er keineswegs von M.s Unschuld überzeugt sei. «Sie hatte zu diesem Zeitpunkt Schulden.» Ausserdem sei M. wegen der Hunde aus der Wohnung geworfen worden und gerade auf Wohnungssu­che gewesen. «Das ist schwierig mit drei Hunden», so der Richter.

Die Halterin sammelte nach dem Vorfall Geld, um Menschen in einer ähnlichen Situation zu helfen – 19000 Franken kamen zusammen. Deswegen wurde sie unter anderem wegen Betrugs angeklagt. Die Indizien und Motive würden jedoch nicht ausreichen, um M. zu verurteile­n, so Blaser: «Es ist jedoch ein Freispruch in dubio.»

*Name der Redaktion bekannt

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TIERKLINIK SONNENHOF Die Hunde schluckten Gift und Rasierklin­gen und verendeten daran qualvoll.
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