Fremde Frau setzt sich in Auto und will nicht mehr aussteigen
WINTERTHUR. Die Stadtpolizei Winterthur musste in der Nacht auf gestern wegen eines ungewöhnlichen Vorfalls ausrücken: Ein Mann bat um Hilfe, weil eine Fremde in seinem Auto sass.
«Es gibt im Polizeialltag immer wieder Situationen, die Anlass zum Schmunzeln geben.» Polizeisprecher Michael Wirz
Ein Mann verbrachte einen gemütlichen Mittwochabend mit Freunden. Gegen 1 Uhr fuhr er diese nach Hause und lud sie am Strassenrand in Wülflingen ab. Als er danach wieder losfahren wollte, bemerkte er plötzlich eine junge Frau, die sich in sein Auto geschlichen und es sich auf der Rückbank gemütlich gemacht hatte. «Der Mann wollte die Frau dazu bewegen, auszusteigen. Diese wollte das Auto aber partout nicht verlassen», sagt Michael Wirz, Sprecher der Stadtpolizei Winterthur. Wegfahren sei keine Option gewesen, da die Füsse der jungen Frau seitlich aus dem Auto geragt hätten. «Er wusste sich nicht zu helfen und rief deswegen den Polizeinotruf», so Wirz weiter.
Vor Ort hätten die Polizisten eine alkoholisierte Frau angetroffen. Wirz: «Sie sagte, dass sie mit Kollegen gefeiert und dabei zu viel getrunken habe.»
Sie sei in das fremde Auto gestiegen, weil sie gedacht habe, es sei ein Taxi. «Die Polizisten konnten sie schliesslich dazu bringen, in ein richtiges Taxi zu steigen», so Wirz weiter.
Ihm ist kein anderer vergleichbarer Vorfall bekannt. «Es ist aber schon so, dass es immer wieder Situationen gibt, die Anlass zum Schmunzeln geben», weiss er. Vor kurzem etwa habe ein Mann sein Auto an einer Tankstelle vergessen und sei zu Fuss nach Hause gegangen. «Solche Geschichten zeigen, wie vielseitig der Polizeiberuf ist», so Wirz. Es gehe eben nicht immer nur um Kriminalfälle und ums Verteilen von Bussen. «Vermitteln, reden, helfen, Frieden herstellen – das ist Polizeialltag», sagt er.