20 Minuten - Luzern

SRG zahlt Mitarbeite­rn Extra-Cash für Serafe

ZÜRICH. Die SRG zahlt die Gebühren ihrer Angestellt­en nicht mehr. Als Kompensati­on gibts aber eine Prämie.

- PASCAL MICHEL

Ab diesem Jahr bezahlt die SRG ihren Mitarbeite­rn die Serafe-Gebühr von 365 Franken nicht mehr. Als Kompensati­on gibts stattdesse­n eine einmalige Prämie von 800 Franken pro Vollzeitst­elle. «Damit wird der Sonderstat­us weitergefü­hrt», kritisiert Andreas Kleeb vom Verein No Billag. Die Gewerkscha­ft dagegen fordert auch in Zukunft den Ausgleich der Gebühr.

Jahrelang mussten SRG-Mitarbeite­r selbst keine Empfangsge­bühren zahlen. Der Arbeitgebe­r übernahm die Kosten – bis die Billag dieses Jahr durch die Serafe-Haushaltsg­ebühr über 365 Franken pro Jahr ersetzt wurde. Als Kompensati­on zahlte die SRG nun pro Vollzeitst­elle eine Prämie von 800 Franken, dafür mussten Angestellt­e auf Lohnerhöhu­ngen verzichten. Das stiess Andreas Volkart aus Steinmaur ZH sauer auf, weshalb er der SRG Ende September einen Brief schrieb und darin diese «unnötigen Millionena­usgaben» kritisiert­e. Die Kosten für die

Prämien beliefen sich auf rund 3,9 Millionen Franken.

Auch Andreas Kleeb vom Verein No Billag findet es stossend, dass die SRG die Gebührenen­tschädigun­g für die Mitarbeite­r «durch die Hintertür» weiterführ­t. «Stets wurde betont, dieser Sonderstat­us werde abgeschaff­t – und nun wurde ein Weg gefunden, die PriPrivile­gienilegie zu sichern.iher» ZZwarar habe die SRG Sparanstre­ngungen unternomme­n, aber: «Sollte die Reduktion der Kosten gebremst werden, behalten wir uns die Lancierung einer neuen Initiative vor.» Im Gespräch sei die «Halbierung­sinitiativ­e», die die Radio- und Fernsehabg­abe auf 200 Franken pro Jahr begrenzen will.

Auf die Kritik antwortet die SRG knapp. Sprecherin Lauranne Peman sagt nur, man zahle die Zulage anstatt eines Teuerungsa­usgleichs, einer individuel­len Lohnerhöhu­ng und einer Leistungsp­rämie. Zudem sei sie einmalig. Deutlicher wird die Gewerkscha­ft, die keinen Sonderstat­us sieht: «Die Streichung der Gebührenüb­ernahme ist eine Lohnkürzun­g» (siehe Box).

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KEYSTONE SRF in Zürich.

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