Wer sind Erdogans islamistische Söldner?
ANKARA. Die Türkei setzt in Nordsyrien auf eine problematische Speerspitze: Islamistischjihadistische Kämpfer.
In Nordsyrien richtet die türkische Armee eine «Sicherheitszone» ein. Die Vorhut bilden Rebellen mit islamistisch-jihadistischer Ausrichtung. Hierzu einige wissenswerte Punkte: Wer sind diese Männer? Syrische Kämpfer, die von der Türkei ab 2013 im Aufstand gegen das syrische Regime unterstützt wurden. Oder: ein «Flickenteppich von besiegten islamistisch-jihadistischen Gruppen», wie der Militärhistoriker Roland Popp zu 20 Minuten sagte. Heute sind sie unter dem Namen Nationale Syrische Armee zusammengefasst.
Haben die USA sie bekämpft?
Im Gegenteil. Mehrere dieser Gruppen wurden zu Beginn des Bürgerkrieges von der CIA unterstützt und erhielten TOW-Lenkwaffen. Man unterschätzte ihren Extremismus.
Wie radikal sind diese Männer?
Sie kämpfen für einen islamistischen Staat unter dem Scharia-Gesetz – und letztlich für ein Kalifat.
Sind IS-Leute dabei?
Nur wenige. Es sind Leute von der Nusra-Front darunter, die einst der al-Qaida angehörte. Grosse Gruppen sind etwa die Ahrar al-Sham und die Ahrar al-Sharqiya.
Begehen sie Kriegsverbrechen?
Das steht ausser Frage. Die Ahrar al-Sharqiya prügelte die kurdische Politikerin Hevrin Khalaf zu Tode und exekutierte drei Zivilisten. Der UNO liegen weitere Berichte über Angriffe auf Zivilisten, Plünderungen und Beschüsse von medizinischen Einrichtungen sowie ziviler Infrastruktur vor. Wer zieht sie zur Verantwortung?
Letztlich trägt die Türkei die
Verantwortung für die Söldner, die sie bezahlt. Gleichwohl will ein Komitee der so genannten Nationalen Syrischen Armee den Vorwürfen möglicher Kriegsverbrechen nachgehen.