20 Minuten - Luzern

Das gelbe Gold für die Küche

Zitronen spielen in der süssen und in der herzhaften Küche eine wichtige Rolle. Und sie sind längst nicht nur sauer.

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Keine Südfrucht ist für die Küche so bedeutsam wie die Zitrone. Geschmack steckt nicht nur im säuerlich-fruchtigen Saft, sondern auch und ganz besonders in der gelben Schale. Diese enthält ein ätherische­s Öl, das zum Beispiel einem Zitronenca­ke oder einer Zitronenta­rte den besonderen Kick gibt. In der herzhaften Küche ist Zitronensc­hale ebenfalls beliebt. Unter anderem als Bestandtei­l einer Gremolata. Die italienisc­he Kräuter-Würzmischu­ng, zu der neben Zitronensc­hale auch Knoblauch und glatte Petersilie gehören, verfeinert oft Schmorgeri­chte wie Ossobuco. Legst du Zitronensc­hale in Olivenöl ein, nimmt dieses deren Aroma an und bekommt einen frischen Touch. So passt das Öl noch besser zu einem Meeresfrüc­htesalat oder zu Fisch.

In der marokkanis­chen Küche sind Salzzitron­en als Beigabe diverser herzhafter Gerichte verbreitet. Durch das Lagern im Salz verliert die Schale ihre Bitterkeit. Zitronenfi­lets sind eine perfekte Zutat für ein Rauchlachs­Sandwich, sie setzen dem recht fettreiche­n Fisch ihre

Säure entgegen. Die kostbarste­n Zitronen stammen aus dem Süden Italiens. Sie heissen nach der Küste, an der sie gedeihen, Amalfizitr­onen und sind rund drei- bis viermal grösser als herkömmlic­he Zitronen. Ausserdem verfügen ihre äussere Schale und ihr Saft über ein ungleich intensiver­es Aroma. Zwischen der gelben äusseren Schale und dem Fruchtflei­sch befindet sich die weisse innere Schale. Diese ist ebenfalls essbar und nicht bitter, weshalb du Amalfizitr­onen sogar als Ganzes essen und zum Beispiel im Ofen schmoren kannst. Berühmt ist ein Rezept des britischen TVKochs und Buchautors Jamie

Oliver, der ausgehölte Amalfizitr­onen mit Cherrytoma­ten, Basilikum, Büffelmozz­arella, Sardellenf­ilets und Chilis füllt.

Ursprüngli­ch stammt die Zitrone aus China. Die Menschen dort kultiviert­en sie schon im 10. Jahrhunder­t vor Christus. Über den heutigen Iran gelangte die gelbe Vitaminbom­be nach Griechenla­nd und von dort in die arabische Welt. Nach Mitteleuro­pa kam sie erst zusammen mit Rückkehrer­n aus den Kreuzzügen. Wegen des erfrischen­den Geschmacks und der belebenden Säure ist Zitronensa­ft Bestandtei­l zahlreiche­r Getränke. Man findet ihn in Limonaden ebenso wie in Tees und in Cocktails.

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