Verkauft die Migros nun bald das Glattzentrum?
ZÜRICH. Laut Berichten harzen die Geschäfte der Migros. Nun könnte der Shoppingtempel Glatt gefährdet sein.
Sie werden demnächst erwartet, die Umsatzzahlen der Migros fürs abgelaufene Geschäftsjahr. Und sie dürften nicht gut ausfallen. MigrosPräsidentin Ursula Nold liess bereits im Dezember im Gespräch mit Journalisten verlauten, dass 2019 kein erfolgreiches Jahr sein werde. Die Ansage der obersten MigrosChefin in Richtung der Analysten und des MigrosPersonals lässt Spekulationen aufkommen. Laut Informationen der CH Media prüft der Detailhändler sogar, sein Tafelsilber zu veräussern. «Die Migros will das Glattzentrum verkaufen», sagt ein Insider laut dem Bericht. Dieses Gerücht kursiere derzeit in der Immobilienbranche. Bei der Migros selbst gibt es kein totales Dementi. Auf Anfrage von 20 Minuten heisst es, die Migros prüfe ihr Portfolio laufend. «Das gilt selbstverständlich auch für Immobilien», sagt Sprecher Patrick
Stöpper. Es seien keine Entscheide zu Veräusserungen gefallen, sonst wäre dies kommuniziert worden. Eine Sprecherin des Glattzentrums will keinen Kommentar abgeben.
Das 1975 eröffnete und mehrmals modernisierte Glattzentrum gehört mit einer Fläche von rund 43000 Quadratmetern und rund 90 Läden zur Topliga der grössten Schweizer Shoppingcenter. 2018 wurde das Glatt von 9,2 Millionen Menschen besucht. Lange war der Einkaufstempel an der Stadtgrenze von Zürich umsatzmässig zuvorderst. 2010 lag der Umsatz bei 669 Millionen Franken, 2017 waren es 601 Millionen und 2018 noch 598 Millionen. Im letzten Jahr dürfte der Flughafen Zürich das Glattzentrum überflügelt haben. Die «SonntagsZeitung» veröffentlichte kürzlich bereits interne MigrosZahlen, wonach neun von zehn Genossenschaften bei den Umsätzen im Minus liegen.