Der Meister aus Bern geht angeschlagen ins Spitzenspiel
BERN. YB spielt auswärts harmlos und muss neu auch auf Aebischer und Sulejmani verzichten.
Es ist für YB nicht der beste Zeitpunkt, um zum Spitzenspiel am Sonntag bei Leader St. Gallen zu reisen. In den letzten vier Auswärtspartien haben die Berner gerade einmal einen Punkt geholt und ein Tor erzielt – letzten Sonntag beim 1:2 in Lugano in der 90. Minute. Ausgerechnet durch den 18-jährigen Nachwuchsspieler Samuel Ballet.
Im Tessin verletzten sich zu allem Übel auch noch Michel Aebischer, der am meisten Minuten aller YB-Feldspieler bestritten hat und zum Nationalspieler avanciert ist, sowie der leidgeplagte Miralem Sulejmani. Beide fehlen wochenlang. Die Absenzenliste könnte am Sonntag sieben Namen umfassen. Es sind Zustände wie in der
Vorrunde, als YB über Monate von einer Verletztenmisere heimgesucht wurde.
Deshalb die Frage an Gerardo Seoane: Ist er besorgt? Der Trainer sagt, solche Gedanken mache er sich nicht. «Ich analysiere unabhängig von Sieg oder Niederlage nüchtern. Was hat funktioniert, was nicht?» Und sowieso, das Ziel sei immer, das Team weiterzuentwickeln. «Man darf nicht vergessen», sagt Seoane, «wir haben im Sommer einen grossen Umbruch vollzogen und müssen seither aufgrund von Verletzungen immer wieder Umstellungen vornehmen.» Er lässt sich nicht aus der Reserve locken, auch jetzt nicht, da dieses Spitzenspiel ansteht, bei dem YB Gefahr läuft, im Meisterrennen in Rückstand zu geraten. Für YB spricht, dass Topskorer JeanPierre Nsame und Nicolas Ngamaleu nach Sperren zurückkehren. Meschack Elia, der Ersatz des zu Leganés gewechselten Roger Assalé, ist zudem erstmals spielberechtigt.