Firmen verbieten wegen des Virus das Händeschütteln
ZÜRICH. Experten fordern, auf das Händeschütteln zu verzichten. Auch Schweizer Firmen empfehlen ihren Mitarbeitern diese Massnahme.
Das Coronavirus, das nun das Tessin erreicht hat, sorgt auch in der Arbeitswelt für Aufregung. «Bitte aufgrund der aktuellen Situation das Händeschütteln vermeiden» heisst es auf einem Flyer, der laut einem Mitarbeiter seit Montag im HolcimZementwerk in Untervaz GR hängt. «Es steht zwar nicht drin, doch auf jeden Fall hängt der Flyer mit dem Coronavirus zusammen», sagt der Mitarbeiter. Bei Holcim heisst es, dass mit dem Flyer die Mitarbeiter sensibilisiert werden sollen.
Auch andere Unternehmen haben reagiert. Die Swisscom informiert Mitarbeiter im Intranet mit einem aktuellen Ticker zum Thema Coronavirus. Neben dem Vermeiden von Berührungen des Gesichts und der Empfehlung zu häufigem Händewaschen solle man auch auf das Händeschütteln verzichten. Auch bei Coop wurden die Mitarbeiter aufgefordert, die grundlegenden Hygienemassassnahmen einzuhalten. Dazu u gehöre auch das Vermeiden des Händeschüttelns.
Ausländische Experten fordern, dass dem Händeschütteln mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. «Man sollte radi- kal vermeiden, anderen Menschen n die Hände zu schütteln – egal in wel- cher Situation. Ich würde auch beruflich niemandem mehr die Hand geben», sagte Roger Vogelmann von der Uniklinik Mannheim zu Web.de. Auch John Oxford, britischer Professor für Virologie, sagte zu BBC Radio 4, dass die Menschen aufhören sollten, sich die Hand, Küsschen oder Umarmungen zu geben.
Das Bundesamt für Gesundheit kündigte gestern nach dem Bekanntwerden des ersten Coronavirus-Falls in der Schweiz an, die Informationskampagne mit Hygienetipps zu verstärken. Ob dazu auch der Verzicht auf das Händeschütteln gehört, war beim BAG nicht zu erfahren. Laut der BAG-Seite über das Coronavirus können die «ausgeschiedenen Viren einige Stunden in winzigen Tröpfchen auf Händen oder Oberflächen überleben».