20 Minuten - Luzern

Viel Ärger um Social Distancing bei Joggern

MEILEN. Wegen der Abstandsre­geln geraten Jogger und Spaziergän­ger derzeit öfter aneinander.

- BETTINA ZANNI

Der eindringli­che Appell des Bundesrats, zum Schutz vor dem Coronaviru­s den 2-MeterAbsta­nd einzuhalte­n, erzeugt auf Spazierweg­en böses Blut. In einem Naherholun­gsgebiet in Meilen ZH gerieten Spaziergän­ger kürzlich aneinander. «Halten Sie den 2-Meter-Abstand nicht ein?», rief eine Frau zwei Spaziergän­gern zu. «Natürlich halten wir den ein. Wir wollten Ihnen erst ausweichen, wenn wir uns kreuzen», antwortete die Tochter, die mit ihrem Vater unterwegs war. Die Spaziergän­gerin entgegnete: «Wissen Sie, ich habe gelesen, dass sich das Coronaviru­s auch in der Luft über weite Strecken verbreiten kann.»

Oft zu Zoff kommt es auch zwischen Spaziergän­gern und Joggern. «Ist es so schwer, Abstand zu halten?», giftelte eine junge Sportlerin, als sie zwischen zwei Passanten durchsprin­tete. Die Attackiert­en finden das unfair. «Als wir Schritte hörten, wich ich sofort an den linken und mein Sohn an den rechten Wegrand aus. In Luft auflösen können wir uns nicht», sagt die Mutter. Auch

Leser-Reporterin E. S.* aus Zürich klagt: «Wir Spaziergän­ger müssen momentan dauernd wegen Joggern zur Seite springen. Sie weichen meist kein bisschen aus.» In Joggern sieht S. ein hohes Ansteckung­srisiko. «Sie gefährden mit ihrem wuchtigen Ausatmen und dem Nichtauswe­ichen die Spaziergän­ger.» Andere Leser teilen ihre Meinung. «Das Schlimme: Die meisten Jogger keuchen laut oder prusten vor sich hin», heisst es etwa.

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KEYSTONE Schönes Wetter, viele Jogger: Das führt zu manchem Zwist.

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