Nur jeder Dritte will Beizen bald öffnen
BERN. Eine Mehrheit will, dass die Geschäfte bis Mitte Mai öffnen. Bei Restaurants und Bars sieht es anders aus.
Eine Umfrage mit über 40 000 Teilnehmern zeigt erstmals, welche Lockerungen die Bevölkerung in den nächsten Wochen wünscht: An erster Stelle steht die Öffnung der Läden, was drei Viertel der Befragten bis Mitte Mai haben möchten. Zurückhaltung ist hingegen bei den Restaurants angesagt: Nur 29 Prozent wollen sie bald wieder offen sehen.
In einer Woche dürfen Coiffeure oder auch Baumärkte ihre Türen wieder öffnen, ab dem 11. Mai dann alle Läden. Eine Umfrage von 20 Minuten und Tamedia zeigt nun erstmals, welche Lockerungen sich die Bevölkerung wünscht. An erster Stelle steht demnach die Öffnung der Geschäfte, die 74 Prozent bis Mitte Mai öffnen wollen. Noch 51 Prozent sind dafür, dass Coiffeur- und Kosmetiksalons wie geplant aufmachen. Für alle anderen Bereiche wollen sich die Schweizer mehr Zeit lassen. So wollen nur 6 Prozent Bars und Clubs den Betrieb wieder gestatten. Auch bei den Restaurants überwiegt die Skepsis: Bloss 29 Prozent wollen sie öffnen (siehe Grafik).
Bislang kommen die Beizen im Exit
Plan des Bundesrats gar nicht vor. Die Wirte hoffen aber mit Schutzkonzepten wie einem Buffetverbot oder dem Servieren über Beitische auf ein schnelles Ende des Lockdowns. Zur Umfrage äussert sich Gastrosuisse nicht. Man werde das Resultat «in die weiteren Überlegungen einfliessen lassen», so eine Sprecherin. Dass die Bevölkerung den vorsichtigen Kurs des Bundesrats stützt, findet Urs Pfäffli von Gastro Zürich City aber verständlich: «Sind die Einschränkungen so gross, dass man sich in einem Spital wähnt, kommt in einem Restaurant keine Stimmung auf.» Für SP-Fraktionschef Roger Nordmann zeigt die Umfrage «den gesunden Menschenverstand» der Bevölkerung: «Für eine Öffnung der Restaurants ist es viel zu früh.» Restaurants seien «Virenmixer», das lasse sich auch mit Schutzkonzepten nicht verhindern.