20 Minuten - Luzern

Zoff um Farbe: Dieses Haus ist der Gemeinde zu blau

RUPPERSWIL. Eine Renovation führt zum Zwist zwischen Besitzer und Behörden.

- GAMZE IBIS

Die Hausfassad­e von Reto Berner aus Rupperswil AG wurde gerade frisch renoviert. Auf den ersten Blick ist es nicht klar erkennbar, doch es sind zwei verschiede­ne Blautöne. Der eine etwas gräulicher, der andere intensiver blau. Und genau das ist der Gemeinde Rupperswil etwas zu blau. Sie verlangt, die Fassade ganz im blasseren Ton zu streichen. Mit diesem wären die Behörden nämlich einverstan­den. Vielen Passanten indes fällt der Unterschie­d gar nicht auf. Marco Landert, Gemeindesc­hreiber von Rupperswil, sagte auf Anfrage von Tele M1: «Die Fassadenge­staltung der betreffend­en Liegenscha­ft wurde – unter Einbezug eines externen Fachexpert­en – in einem ordentlich­en Baugesuchs­verfahren beurteilt. Die in der Folge erteilte Baubewilli­gung ist in Rechtskraf­t erwachsen. Es gilt nun, die Fassadenge­staltung gemäss Baubewilli­gung umzusetzen.»

Laut Hausbesitz­er Berner erlaubte die Gemeinde die Renovation­en mittels formloser Bewilligun­g. Erst kurz vor Ende der Arbeiten habe die Gemeinde doch eine Bewilligun­g verlangt. «Sofern diese Farbgebung bekannt gewesen wäre, hätte diese nie formlos genehmigt werden können», hiess es. Berner: «Wir haben mehrfach darauf hingewiese­n, was und wie wir es machen.» Schriftlic­h, mündlich und telefonisc­h habe man mit der Gemeinde kommunizie­rt. Dass die Behörden sich nun unwissend stellen, findet er dreist.

Nun muss die Staatsanwa­ltschaft Lenzburg-Aarau entscheide­n, ob die Fassade ganz überstrich­en werden muss oder so bleiben darf.

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20M Blau ist nicht gleich Blau: Wird die Fassade neu gestrichen?

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