Zoff um Farbe: Dieses Haus ist der Gemeinde zu blau
RUPPERSWIL. Eine Renovation führt zum Zwist zwischen Besitzer und Behörden.
Die Hausfassade von Reto Berner aus Rupperswil AG wurde gerade frisch renoviert. Auf den ersten Blick ist es nicht klar erkennbar, doch es sind zwei verschiedene Blautöne. Der eine etwas gräulicher, der andere intensiver blau. Und genau das ist der Gemeinde Rupperswil etwas zu blau. Sie verlangt, die Fassade ganz im blasseren Ton zu streichen. Mit diesem wären die Behörden nämlich einverstanden. Vielen Passanten indes fällt der Unterschied gar nicht auf. Marco Landert, Gemeindeschreiber von Rupperswil, sagte auf Anfrage von Tele M1: «Die Fassadengestaltung der betreffenden Liegenschaft wurde – unter Einbezug eines externen Fachexperten – in einem ordentlichen Baugesuchsverfahren beurteilt. Die in der Folge erteilte Baubewilligung ist in Rechtskraft erwachsen. Es gilt nun, die Fassadengestaltung gemäss Baubewilligung umzusetzen.»
Laut Hausbesitzer Berner erlaubte die Gemeinde die Renovationen mittels formloser Bewilligung. Erst kurz vor Ende der Arbeiten habe die Gemeinde doch eine Bewilligung verlangt. «Sofern diese Farbgebung bekannt gewesen wäre, hätte diese nie formlos genehmigt werden können», hiess es. Berner: «Wir haben mehrfach darauf hingewiesen, was und wie wir es machen.» Schriftlich, mündlich und telefonisch habe man mit der Gemeinde kommuniziert. Dass die Behörden sich nun unwissend stellen, findet er dreist.
Nun muss die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau entscheiden, ob die Fassade ganz überstrichen werden muss oder so bleiben darf.