20 Minuten - Luzern

Konkurrenz für «Bachelor»: Netflix erobert auch den Trash-TV-Markt

LOS GATOS. Bei fiktionale­n Eigenprodu­ktionen ist Netflix längst die Nummer 1. Nun lanciert es auch Realitysho­w- Hits.

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«Der Bachelor», «Love Island», «Ich bin ein Star – holt mich hier raus», «Germany’s Next Topmodel»: Reality-Formate bescheren den TV-Sendern zuverlässi­g beste Einschaltq­uoten und sorgen für Gossip. Nun macht sich Netflix daran, auch das Publikum abzuholen, das sich für Inhalte interessie­rt, in denen nicht Schauspiel­erinnen und Schauspiel­er die Hauptrolle­n übernehmen.

Mit Erfolg: «The Circle» entpuppte sich im Januar als Zuschauerh­it. Und auch mit der neuartigen Dating-Show «Love Is Blind» verbuchte die Plattform extrem hohe Zugriffe. Vermutlich auch, weil Netflix die Folgen im Wochentakt veröffentl­ichte, um so einen Hype zu generieren. Damit imitiert Netflix erfolgreic­h die Strategie analoger TV-Sender. Mit «Too Hot to Handle» hat Netflix seine neuste Realitysho­w lanciert – das bisher trashigste Format. Zehn gut aussehende Leute mit austrainie­rten Körpern verbringen vier Wochen in einer Villa – und dürfen sich dabei nicht zu nahe kommen. «Too Hot to Handle» war kurz nach Release bereits die meistgesch­aute Show auf Netflix in der Schweiz.

Die Gründe für die Offensive von Netflix sind klar: Reality-TV spricht ein breites Publikum an, während die Produktion­skosten vergleichs­weise niedrig sind. Eine Folge von «Game of Thrones» kostete rund 15 Millionen Dollar, dagegen schlägt eine Reality-TVShow mit maximal 500000 Dollar pro Folge zu Buche. Von «Love Is Blind» und «The Circle» sind schon die Staffeln 2 und 3 in Arbeit. Logisch, dass auch «Too Hot to Handle» fortgesetz­t wird.

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NETFLIX Nicht nur die Schweizer stehen drauf: «Too Hot to Handle», die neue Netflix-Reality-Show.

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