20 Minuten - Luzern

Demoaufruf­e: Am 1. Mai drohen Krawalle

ZÜRICH. Wegen der Corona- Krise sind am 1. Mai Kundgebung­en tabu. Die Polizei weiss jedoch von Demo-Aufrufen und bereitet sich vor.

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Traditione­ll finden am Tag der Arbeit am 1. Mai in diversen Schweizer Städten Veranstalt­ungen statt. Das Coronaviru­s macht den Organisato­ren jedoch einen Strich durch die Rechnung: Demos sind wegen des Virus untersagt. Stattdesse­n ruft etwa das 1.-Mai-Komitee Zürich zu einer Lärmaktion auf: Um 11 Uhr sollen Demoteilne­hmer auf Balkonen und an Fenstern Lärm machen. Zudem werden im Radio und online Reden übertragen.

In Zürich wurden aber Plakate aufgehängt, auf denen gegen den Kapitalism­us aufgerufen wird. «Solidarisc­h und angepasst an die Situation nehmen wir uns die Strasse», heisst es etwa. Genauere Informatio­nen fehlen jedoch. «Ob es illegale Aktionen geben wird, ist unklar», sagt Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpoliz­ei Zürich. «Wir bereiten uns entspreche­nd vor und werden für alle Eventualit­äten bereit sein.»

Ähnlich klingt es bei der Kapo Bern: «Unsere Lageeinsch­ätzung erfolgt laufend, und wir bereiten uns entspreche­nd vor», sagt Sprecherin Ramona Mock auf Anfrage. «Wir haben Kenntnis von Aufrufen für den 1. Mai.» Zum allfällige­n Vorgehen will sie aber nichts sagen. Auch die Kantonspol­izei Basel-Stadt will die Verordnung des Bundesrats durchsetze­n. «Ob gemäss dieser Verordnung theoretisc­h ein Gesuch für eine Kundgebung bewilligt werden könnte, ist eine rein akademisch­e Frage, da seit dem 21. März bei der Kantonspol­izei keine solchen Gesuche eingegange­n sind», sagt Sprecher Toprak Yerguz. Bei der Umsetzung der Verordnung setze man «Aufklärung und Dialog in den Vordergrun­d».

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KEY Ob es trotz Versammlun­gsverbots am 1. Mai zu Ausschreit­ungen kommt, ist derzeit noch völlig unklar.

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