Saison-Aus im Fussball der Damen sorgt für Frust
ZÜRICH. Die Fussballer hoffen auf eine Rückkehr auf den Rasen, die Fussballerinnen dürfen nicht. Das sorgt für rote Köpfe.
KONTROVERS Abbruch. Im Schweizer Frauenfussball gibt es 2020 keinen Meister, keinen Absteiger und auch keine Cupsiegerinnen. Ganz im Gegensatz zu den Männern: Die Teams der Super und Challenge League könnten ihre Saison ab dem 8. Juni mit Geisterspielen fortsetzen. Auch im Cup soll gespielt werden. Dass Männer und Frauen ungleich behandelt werden, stösst auf Kritik. In den sozialen Medien wird die Tatsache kontrovers diskutiert – und auf der Redaktion treffen Mails von Spielerinnen ein, die sich gegen den Abbruch wehren. «Diskriminierung im Spitzensport» heisst es zum Beispiel in der Anschrift einer jungen Fussballerin des FC Zürich. Sie nennt die Ungleichbehandlung eine «Frechheit» und zitiert Artikel 8 der Bundesverfassung, Absatz 3: «Mann und Frau sind gleichberechtigt.»
Ist der Vorwurf gerechtfertigt? Der Bundesrat hat dargelegt, unter welchen Bedingungen sich eine Liga Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme machen kann. «Überwiegend als Profibetrieb» müsse diese organisiert sein. Profispielerinnen hat es auch in der FussballNLA der Frauen, von einem überwiegenden Profibetrieb jedoch kann nicht die Rede sein. 17 Spielerinnen (von total rund 200) besitzen den Lizenzstatus Profi. Bei der Mehrheit dagegen spielen ausnahmslos Amateurinnen. Bis zu sieben Trainings pro Woche absolvieren jedoch auch sie.
Fakt ist zudem auch: Der Entscheid des Abbruchs der höchsten Liga wurde nach Rücksprache mit den Clubs getroffen. Mit Ausnahme von Tabellenführer Servette waren alle dafür.