20 Minuten - Luzern

Klimaaktiv­isten geben sich trotz Demo-Verbot kämpferisc­h

BERN. Bis im Herbst dürfen keine Demos stattfinde­n. Stark davon betroffen ist die Klimajugen­d. Die Aktivisten wollen weiterkämp­fen.

- NOAH KNÜSEL

Auch wenn der Bundesrat auf dem Weg aus dem Lockdown aufs Tempo drückt: Das Versammlun­gs- und Veranstalt­ungsverbot bleibt vorerst bestehen. Es könne für Grossveran­staltungen noch über den September hinaus verlängert werden, sagte BAG-Sprecher Daniel Dauwalder auf Anfrage. Und laut Matthias Egger, dem Leiter der Covid-19-Taskforce des Bundes, wird auch Social Distancing noch länger ein Thema bleiben: Bis ein sicherer und wirksamer Impfstoff da sei, müsse man mit strengen Abstands- und Hygienereg­eln leben, sagte er zu 20 Minuten.

Stark vom Demonstrat­ionsverbot betroffen ist die Klimajugen­d, die im vergangene­n Jahr bei zahlreiche­n Kundgebung­en Teilnehmer­rekorde vermeldete: «Dass wir nicht auf die Strasse können, ist sicher ein Problem», sagt Paula Schmid aus Horgen ZH, die kantonale Klimastrei­ks mitorganis­iert. «So ist es viel schwerer, Aufmerksam­keit zu bekommen.» Die Klimabeweg­ung lebe von grossen Kundgebung­en.

Nun sucht die Bewegung nach neuen Wegen, um ihren Anliegen Nachdruck zu verleihen: «Wir lassen unserer Kreativitä­t freien Lauf», so die 16-Jährige. «Wir lassen uns nicht unterkrieg­en. Wir versuchen alles, dass dem Klima genug Aufmerksam­keit zukommt.»

Die Probleme, die durch die Corona-Krise an die Oberfläche gebracht würden, dürften aber nicht ignoriert werden, sagt der 17-jährige Linus Dolder aus Thun, der ebenfalls Streiks mitorganis­iert. «Wir brauchen sehr dringend bessere soziale und ökologisch­e Standards in der Wirtschaft», sagt er.

 ?? RAPHAEL MOSER ?? Bilder wie dieses vom 15. März 2019 in Bern wird man eine Weile nicht mehr sehen.
RAPHAEL MOSER Bilder wie dieses vom 15. März 2019 in Bern wird man eine Weile nicht mehr sehen.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland