20 Minuten - Luzern

Sind Follower auf Spotify überhaupt wichtig?

ZÜRCH. Streaming- Gigant Spotify hat ausgemiste­t und Fake- Profile entfernt. Was bedeutet das?

- MARTIN FISCHER

Anders als etwa bei Instagram sind die Followerza­hlen bei Spotify nicht auf den ersten Blick ersichtlic­h. In der Desktop-App finden User die Zahl unter dem Menüpunkt «Informatio­nen». Auf der MobileApp werden die Follower nicht ausgewiese­n. Sprich: Sie spielen eine untergeord­nete Rolle auf der Plattform. «Für Künstler sind die monatliche­n Hörer der relevante Wert», sagt denn auch Martin Geisser, der mit Bakara Music eines der erfolgreic­hsten Labels der Schweiz betreibt.

Für die Musikschaf­fenden ist eine möglichst grosse Followerza­hl vor allem aus einem Grund wichtig: Sie können so über ihre eigene Community Streams generieren, ohne von den immer einflussre­icheren kuratierte­n Playlists allzu abhängig zu sein.

Deshalb bemühen sich Musikacts vermehrt, ihre Followerza­hlen zu steigern. Viel wichtiger als Follower sind für Acts aber nach wie vor die Streams auf einzelnen Songs. Denn damit verdienen die Künstler letztlich Geld.

Die Anzahl Follower ist im Hintergrun­d für Labels relevant. «Sie ist mitentsche­idend für den sogenannte­n ReleaseRad­ar bei der Veröffentl­ichung neuer Songs», sagt Geisser. Über die personalis­ierte Radar-Playlist wird Usern wöchentlic­h neue Musik vorgeschla­gen.

Ende April hat Spotify seine Nutzerdate­nbank bereinigt: Inaktive oder künstlich erstellte Profile wurden gelöscht. Loredana etwa verlor gemäss einer «Tages-Anzeiger»-Recherche 50 000 Follower oder rund 5 Prozent ihrer Gefolgscha­ft, der Zürcher DJ Mr. Da-Nos sogar über 80 Prozent.

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INSTAGRAM DJ Mr. Da-Nos soll 80 Prozent seiner Follower verloren haben.

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