Sind Follower auf Spotify überhaupt wichtig?
ZÜRCH. Streaming- Gigant Spotify hat ausgemistet und Fake- Profile entfernt. Was bedeutet das?
Anders als etwa bei Instagram sind die Followerzahlen bei Spotify nicht auf den ersten Blick ersichtlich. In der Desktop-App finden User die Zahl unter dem Menüpunkt «Informationen». Auf der MobileApp werden die Follower nicht ausgewiesen. Sprich: Sie spielen eine untergeordnete Rolle auf der Plattform. «Für Künstler sind die monatlichen Hörer der relevante Wert», sagt denn auch Martin Geisser, der mit Bakara Music eines der erfolgreichsten Labels der Schweiz betreibt.
Für die Musikschaffenden ist eine möglichst grosse Followerzahl vor allem aus einem Grund wichtig: Sie können so über ihre eigene Community Streams generieren, ohne von den immer einflussreicheren kuratierten Playlists allzu abhängig zu sein.
Deshalb bemühen sich Musikacts vermehrt, ihre Followerzahlen zu steigern. Viel wichtiger als Follower sind für Acts aber nach wie vor die Streams auf einzelnen Songs. Denn damit verdienen die Künstler letztlich Geld.
Die Anzahl Follower ist im Hintergrund für Labels relevant. «Sie ist mitentscheidend für den sogenannten ReleaseRadar bei der Veröffentlichung neuer Songs», sagt Geisser. Über die personalisierte Radar-Playlist wird Usern wöchentlich neue Musik vorgeschlagen.
Ende April hat Spotify seine Nutzerdatenbank bereinigt: Inaktive oder künstlich erstellte Profile wurden gelöscht. Loredana etwa verlor gemäss einer «Tages-Anzeiger»-Recherche 50 000 Follower oder rund 5 Prozent ihrer Gefolgschaft, der Zürcher DJ Mr. Da-Nos sogar über 80 Prozent.