Nach Homeoffice-Fitness nun erhöhte Verletzungsgefahr?
ST. GALLEN. Die FussballTrainings starten wieder. Die Intensität steigt – und damit auch die Gefahr von Blessuren?
Die Schweizer Fussballvereine fahren den Trainingsbetrieb allmählich wieder hoch. St. Gallen und GC machten am 11. Mai den Anfang. YB, Basel, Luzern, Aarau und Vaduz starteten gestern. Neben der Ungewissheit in Bezug auf die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus gibt es eine weitere Sorge für viele Trainer im Inund Ausland: Das erhöhte
Verletzungsrisiko nach acht Wochen «Fithalten im Homeoffice» bei nun wieder veränderter Trainingsintensität auf dem Platz.
Sportarzt Hans-Ulrich Backes nimmt den Sportlern aber die Angst: «Wenn die Spieler in den letzten Wochen ihre Hausaufgaben gemacht haben, sehe ich keine Gefahr für gravierende Verletzungen.» Fussballer hätten eine gute Grundkonstitution. Der Oberarzt auf der Notfallstation Hirslanden Stephanshorn in St. Gallen betreute jahrelang als Teamarzt die Schweizer A-Auswahl, die U21Nati und den FC St. Gallen.
Nicht ausschliessen kann Backes leichte Muskelverletzungen, die man sich schnell einmal bei Sprints und Schnellkraftübungen zuziehen könne, weil diese während des individuellen Trainings daheim vernachlässigt werden mussten oder wenn schon in den ersten Einheiten Eckbälle oder Freistösse in Serie trainiert würden.
Backes befürwortet den frühen Trainingsstart von Teams wie GC und St. Gallen. «Die Spieler sind unglaublich hungrig nach der langen Pause und sie künstlich im Koma zu halten, wäre falsch», so der Mediziner.