Nsame: So tickt die Tormaschine der Young Boys
BERN. Vor Corona und nach Corona, er bleibt der Mann der Stunde: Jean- Pierre Nsame, Stürmer bei YB und 27 Saisontore schwer.
Die Corona-Pause mag im Schweizer Fussball vieles verändert haben, doch eines bleibt sich gleich: Jean-Pierre Nsame trifft, fast wie es ihm beliebt. Ende Februar spielte YB in einem mitreissenden Spitzenkampf in St. Gallen 3:3, auch dank Nsames Tor zum 1:1. Und jetzt, im Juni, eröffneten die Young Boys den ReStart mit einem 3:2 gegen Zürich – Nsame erzielte alle drei Treffer. Standesgemäss ging der Hattrick-Schütze mit dem Matchball vom Platz, bedankte sich bescheiden bei seinen Mitspielern.
«Das gibt nicht nur mir, das gibt uns allen Selbstvertrauen.» Der 27-jährige Nsame ist der Mann der Stunde in der Super League. Nach dem Dreierpack gegen den FCZ steht er bei 21 Ligatreffern, in der Saison mit Cup und Europa League sind es schon 27. Die Torjägerkrone ist ihm bei aktuell zehn Treffern Vorsprung (auf St. Gallens Itten) kaum mehr zu nehmen. «Persönlich darf ich bisher zufrieden sein. Aber es geht um den Titel, für uns gar um das Double. Dazu will ich meinen Beitrag leisten», sagt Nsame. Schon im Winter gab es Interesse aus dem Ausland, Lokomotive Moskau bot einen zweistelligen Millionenbetrag. Nsame konnte sich einen Wechsel aber noch nicht vorstellen, und Russland würde für den in Frankreich bei einer portugiesischen Familie gross gewordenen Kameruner nicht eben zu den Traumdestinationen zählen. Nsame lernt seit geraumer Zeit Spanisch, schaut gerne Primera DivisiÓn. Fürs Erste bleibt er bei YB. Und geht auch heute im Derby gegen Thun wieder auf Torejagd. Aber im August, wenn er seine starke Saison vielleicht mit dem Titel gekrönt haben wird, werden sie für den besten Schützen der Liga Schlange stehen.