20 Minuten - Luzern

So erlebten Schweizer das Inferno von Beirut

-

BEIRUT. Mehr als 135 Tote und 5000 Verletzte: Die Explosion von 2700 Tonnen Ammoniumni­trat hat Beirut ins Chaos gestürzt. Von «kriegsähnl­ichen Zuständen» berichtet die Schweizeri­n Souraya

Khaled (26). Botschafte­rin Monika Schmutz Kirgöz erzählt, wie sie nach der Explosion in ein Spital gelaufen sei: «Die ganze Strasse war wie ein Teppich aus Blut und Scherben.»

Die Wut der libanesisc­hen Bevölkerun­g gegen die politische Machtelite war schon vor der verheerend­en Explosion in Beirut gross, jetzt steigt sie noch mehr: Die Menschen werfen der Führung unter anderem Korruption und jahrelange Misswirtsc­haft vor. Viele fordern daher den Rücktritt von Präsident, Regierung und Parlament. Präsident Michel Aoun (85) versprach gestern eine zügige und transparen­te Aufklärung der Umstände. Und die Regierung äusserte sich, dass Verantwort­liche des Hafens unter Hausarrest gestellt werden sollen. Dabei handle es sich um Personen, die in den vergangene­n Jahren für die Lagerung und Bewachung der 2750 Tonnen Ammoniumni­trat zuständig gewesen seien. Zudem wurde ein zweiwöchig­er Notstand für Beirut ausgerufen. Eine Untersuchu­ngskommiss­ion solle dem Kabinett innerhalb von fünf Tagen einen ersten Bericht zu den Umständen der Detonation vorlegen. Laut Gouverneur Marwan Abboud haben zwischen 200000 und 250000 Menschen ihr Zuhause verloren. Auch gestern noch suchten Retter in den Trümmern zusammen mit ausländisc­hen Spezialtea­ms nach weiteren Opfern. Bei der Explosion sind mindestens 135 Personen umgekommen und über 5000 verletzt worden.

 ?? EPA ?? Nach der gewaltigen Explosion am Dienstag liegen der Hafen von Beirut und Teile der Stadt in Schutt und Asche.
EPA Nach der gewaltigen Explosion am Dienstag liegen der Hafen von Beirut und Teile der Stadt in Schutt und Asche.
 ?? REU ?? Hafen von Beirut: Am Tag danach zeigt sich das riesige Ausmass der Verwüstung.
REU Hafen von Beirut: Am Tag danach zeigt sich das riesige Ausmass der Verwüstung.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland