Gefährliches Gras sorgt für Horrortrips
ZÜRICH. Atemnot, Herzrasen oder Bewusstlosigkeit: Die Behörden in Zürich stellen deutlich mehr Cannabis sicher, das mit künstlichen Substanzen versetzt ist. Ein Experte warnt vor dem Konsum.
Gestrecktes Gras sei bis jetzt bei der Sozialstelle Saferparty Streetwork in Zürich nie ein Thema gewesen. Seit Januar nähmen die Anfragen von Nutzern, die beim Kiffen negative Erfahrungen gemacht haben, jedoch immer mehr zu, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Joël Bellmont, Teamleiter von Saferparty Streetwork: «Etwas, was wir sehr häufig hören, ist, dass die Konsumenten einen sehr heftigen und intensiven Flash haben. Sie berichten von kurzzeitiger Bewusstlosigkeit, von Kreislaufproblemen oder Herzrasen.» Das Problem ist offenbar legales CBDGras, das mit synthetischen Cannabinoiden versetzt wird. Diese lösen dann den Horrortrip aus. Der Vorwurf: CBDProduzenten könnten so ihr Gras teurer verkaufen als legales CBD.
Marco Wyman, Mitbegründer von Heidi’s Garden, widerspricht: «Ich kann nur aus unserer Sicht sprechen, von unseren Partnern und den Produkten, die wir im Laden haben. Wir würden niemals ein gepanschtes Produkt bei uns im Laden verkaufen.»
Und trotzdem ist Gras, das mit künstlichen Substanzen versetzt wird, auf dem Markt – mit zum Teil verheerenden Folgen, weil den Konsumenten nicht bewusst ist, dass sie so etwas rauchen. Von blossem Auge erkennt man das gestreckte Cannabis nicht. Bellmont: «Einzelne dieser Substanzen stehen in Zusammenhang mit mehreren dokumentierten Todesfällen. Man vermutet daneben noch eine hohe Dunkelziffer.»