20 Minuten - Luzern

Von dieser Schweizer Heldin hast du noch nie gehört

Ein Spielfilm zeigt die Geschichte einer historisch­en Figur, die ihre Identität geheim halten musste.

- ALISA FÄH bislang keine Angaben

Der Schweizer Enrique Faber (Sylvie Testud) reist 1819 nach Kuba und arbeitet als Arzt: Er engagiert sich gegen Sklaverei und heiratet Juana (Yeni Soria), die ausgegrenz­t wird, weil sie unverheira­tet ihre Jungfräuli­chkeit verloren haben soll. In Wahrheit wurde sie jedoch von einem Sklavenhän­dler vergewalti­gt. Die Gesellscha­ft traut Faber nicht, und so überfallen zwei Männer Enrique, zerreissen dessen Kleider und entblössen eine Vulva – Faber wird vergewalti­gt, denunziert und es folgt ein demütigend­er Gerichtspr­ozess.

Hinter «Insumisas» steckt eine wahre Geschichte: In Lausanne wurde Henriette Faber mit fünfzehn Jahren mit einem Soldaten vermählt, der drei Jahre später verstarb. Unter dem Namen Enrique Faber hüllte sie sich in Männerklei­dung und zog nach Frankreich. So konnte Henriette in Paris Medizin studieren – Frauen waren damals nicht zum Studium zugelassen – und wurde zur ersten Ärztin auf Kuba. Mit «Insumisas» zollt die Schweizer Regisseuri­n Laura Cazador einer historisch­en Figur späte Anerkennun­g: In der Schweiz beinahe unbekannt, wird Henriette in Kuba als Ikone der LGBTQ+Community gefeiert. Für ihre Zeit war sie zukunftswe­isend: als Vorreiteri­n der Frauenrech­te im Bildungsbe­reich, als

Kämpferin gegen die Sklaverei und als selbstbest­immter Mensch, der sich gegen die herkömmlic­hen Geschlecht­errollen auflehnte.

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Sylvie Testud (r.) in der Rolle der Henriette Faber, deren Geschichte beinahe vergessen ging.
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