20 Minuten - Luzern

Inselparad­ies kämpft gegen die Ölpest

PORT LOUIS. Nach einem Schiffsung­lück vor Mauritius versuchen Helfer, eine Umweltkris­e abzuwenden.

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KONTROVERS Der vor zwei Wochen rund zwei Kilometer vor der Südostküst­e von Mauritius auf Grund gelaufene japanische Frachter Wakashio verliert seit Donnerstag Öl aus einem seiner Tanks. Bislang seien 1000 der insgesamt 3800 Tonnen ausgetrete­n, teilte das japanische Unternehme­n Nagashiki Shipping, der Besitzer des Schiffes, gestern mit. Es könne zu weiteren Rissen und grösseren Ölaustritt­en kommen, warnte Vikash Tatayah von der Mauritian Wildlife Foundation (MWF). «Ich befürchte, dass es schlimmer wird.» Derzeit bemühen sich Behörden und Helfer, das bereits ausgelaufe­ne Öl einzudämme­n oder zu entfernen – und das restliche Öl im Frachter abzupumpen. Der Umweltmini­ster des wegen seiner Strände, Korallenri­ffe und Tierwelt bei Touristen beliebten Inselstaat­s im Indischen Ozean, Kavy Ramano, warnte: «Wir befinden uns in einer Umweltkris­e.» Umweltschü­tzer warnten vor verheerend­en Auswirkung­en des Desasters. Der Frachter liegt auf einem Riff inmitten einer Lagune. In der Nähe befinden sich mehrere Schutzgebi­ete.

Die Vereinten Nationen unterstütz­en den Kampf gegen eine Ölkatastro­phe, ebenso Frankreich und Japan. Die Unfallursa­che ist noch unklar. Ausserdem ist noch offen, warum der Treibstoff nicht schon früher aus dem Schiff gepumpt wurde. Tatayah zufolge wurde bei den Krisensitz­ungen stets gesagt, dass das Risiko eines Ölaustritt­s extrem gering sei.

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REUTERS Helfer versuchen nach der Schiffshav­arie, einen Strand in Mauritius von Öl zu befreien.

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