Inselparadies kämpft gegen die Ölpest
PORT LOUIS. Nach einem Schiffsunglück vor Mauritius versuchen Helfer, eine Umweltkrise abzuwenden.
KONTROVERS Der vor zwei Wochen rund zwei Kilometer vor der Südostküste von Mauritius auf Grund gelaufene japanische Frachter Wakashio verliert seit Donnerstag Öl aus einem seiner Tanks. Bislang seien 1000 der insgesamt 3800 Tonnen ausgetreten, teilte das japanische Unternehmen Nagashiki Shipping, der Besitzer des Schiffes, gestern mit. Es könne zu weiteren Rissen und grösseren Ölaustritten kommen, warnte Vikash Tatayah von der Mauritian Wildlife Foundation (MWF). «Ich befürchte, dass es schlimmer wird.» Derzeit bemühen sich Behörden und Helfer, das bereits ausgelaufene Öl einzudämmen oder zu entfernen – und das restliche Öl im Frachter abzupumpen. Der Umweltminister des wegen seiner Strände, Korallenriffe und Tierwelt bei Touristen beliebten Inselstaats im Indischen Ozean, Kavy Ramano, warnte: «Wir befinden uns in einer Umweltkrise.» Umweltschützer warnten vor verheerenden Auswirkungen des Desasters. Der Frachter liegt auf einem Riff inmitten einer Lagune. In der Nähe befinden sich mehrere Schutzgebiete.
Die Vereinten Nationen unterstützen den Kampf gegen eine Ölkatastrophe, ebenso Frankreich und Japan. Die Unfallursache ist noch unklar. Ausserdem ist noch offen, warum der Treibstoff nicht schon früher aus dem Schiff gepumpt wurde. Tatayah zufolge wurde bei den Krisensitzungen stets gesagt, dass das Risiko eines Ölaustritts extrem gering sei.