Nicole zieht geschützte Schmetterlinge auf
Nicole Keller zieht in ihrer Freizeit geschützte Schmetterlinge auf.
«Eigentlich mache ich das schon seit meiner Kindheit», erzählt Nicole Keller aus Pfyn TG. Damals sei es aber noch ziemlich primitiv gewesen. Sie habe die Schmetterlingsraupen jeweils auf einem kleinen Holzstecken in eine Vase getan und Futter dazugelegt. Nun hat die 38-Jährige das Thema mit ihren Kindern Mia (7), Finja (3,5) und Luana (2) wieder aufgegriffen und geht es professioneller an. «Das Aufziehen der Tiere ist auch für Erwachsene spannend.» Spezialisiert habe sie sich vor allem auf den Schwalbenschwanz. Aus einem einfachen Grund: Die Raupe mag die Dillpflanze sehr gern, und diese wachse bei ihr im Garten. «Mittlerweile sammeln wir sogar die Eier ein, nicht erst die Raupe.»
Mit ihrem Hobby ist die 38-Jährige nicht allein. Auf Facebook gibt es ganze Gruppen, die sich dem Thema
Schmetterlingszucht widmen. Laut Keller ist das denn auch der ideale Ort, um sich Tipps zu holen. «Hier kann man extrem vom Wissen anderer profitieren.» Bei der Standortwahl des Aerariums sei es wichtig, dass dort ähnliche Bedingungen herrschten wie draussen. «Es soll geschützt stehen, aber das Klima von draussen müssen die Tiere mitbekommen», so Keller. Bei ihr stehe das Aerarium in einem nicht geheizten Wintergarten. «Schlüpfen sie nach der Verpuppung, öffnen wir das Fenster und lassen sie fliegen», erzählt Keller. Es gebe auch solche Exemplare, die noch etwas blieben und erst am nächsten Tag den Flug ins Freie wagten. «Der Schmetterling weiss, wann es Zeit ist. Das entscheidet er selbst.»
Laut dem Bundesamt für Umwelt ist in der Schweiz der Artenreichtum von Schmetterlingen bedroht. Insbesondere die seltenen, spezialisierten Arten würden unter dem Verlust von Magerwiesen und Feuchtgebieten leiden.