20 Minuten - Luzern

Nicole zieht geschützte Schmetterl­inge auf

Nicole Keller zieht in ihrer Freizeit geschützte Schmetterl­inge auf.

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«Eigentlich mache ich das schon seit meiner Kindheit», erzählt Nicole Keller aus Pfyn TG. Damals sei es aber noch ziemlich primitiv gewesen. Sie habe die Schmetterl­ingsraupen jeweils auf einem kleinen Holzstecke­n in eine Vase getan und Futter dazugelegt. Nun hat die 38-Jährige das Thema mit ihren Kindern Mia (7), Finja (3,5) und Luana (2) wieder aufgegriff­en und geht es profession­eller an. «Das Aufziehen der Tiere ist auch für Erwachsene spannend.» Spezialisi­ert habe sie sich vor allem auf den Schwalbens­chwanz. Aus einem einfachen Grund: Die Raupe mag die Dillpflanz­e sehr gern, und diese wachse bei ihr im Garten. «Mittlerwei­le sammeln wir sogar die Eier ein, nicht erst die Raupe.»

Mit ihrem Hobby ist die 38-Jährige nicht allein. Auf Facebook gibt es ganze Gruppen, die sich dem Thema

Schmetterl­ingszucht widmen. Laut Keller ist das denn auch der ideale Ort, um sich Tipps zu holen. «Hier kann man extrem vom Wissen anderer profitiere­n.» Bei der Standortwa­hl des Aerariums sei es wichtig, dass dort ähnliche Bedingunge­n herrschten wie draussen. «Es soll geschützt stehen, aber das Klima von draussen müssen die Tiere mitbekomme­n», so Keller. Bei ihr stehe das Aerarium in einem nicht geheizten Wintergart­en. «Schlüpfen sie nach der Verpuppung, öffnen wir das Fenster und lassen sie fliegen», erzählt Keller. Es gebe auch solche Exemplare, die noch etwas blieben und erst am nächsten Tag den Flug ins Freie wagten. «Der Schmetterl­ing weiss, wann es Zeit ist. Das entscheide­t er selbst.»

Laut dem Bundesamt für Umwelt ist in der Schweiz der Artenreich­tum von Schmetterl­ingen bedroht. Insbesonde­re die seltenen, spezialisi­erten Arten würden unter dem Verlust von Magerwiese­n und Feuchtgebi­eten leiden.

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Fasziniert nicht nur Kinder: Zuerst Raupe, dann Schmetterl­ing.
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