20 Minuten - Luzern

56 Prozent lehnen SVP-Initiative ab

BERN. Sechs Wochen vor der Abstimmung würde die Begrenzung­sinitiativ­e der SVP durchfalle­n. Hilft ihr jetzt die Corona- Krise?

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Sechs Wochen vor der Abstimmung würde die Begrenzung­sinitiativ­e der SVP durchfalle­n: 56 Prozent der Befragten würden sie ablehnen. So lautet das Ergebnis der ersten Umfrage von 20 Minuten und Tamedia. Hoch ist die Zustimmung mit 55 Prozent Ja-Anteil jedoch im Tessin. Die Initiative verlangt, die Personenfr­eizügigkei­t mit der EU innerhalb von zwölf Monaten auf dem Verhandlun­gsweg ausser Kraft zu setzen – oder andernfall­s zu kündigen.

Die SVP ist in Rücklage: Laut der ersten Umfrage von 20 Minuten und Tamedia vor der Abstimmung vom 27. September lehnen derzeit 56 Prozent die Begrenzung­sinitiativ­e ab (siehe Grafik). Die Initiative verlangt, dass das Abkommen über die Personenfr­eizügigkei­t mit der EU innerhalb von zwölf Monaten auf dem Verhandlun­gsweg ausser Kraft gesetzt wird. Gelingt das nicht, muss das Abkommen gekündigt werden.

Die Vorlage findet momentan nur bei der SVPWählers­chaft eine Mehrheit. Die Anhänger der übrigen grösseren Parteien lehnen sie laut Umfrage mehrheitli­ch ab – hauptsächl­ich, weil man wirtschaft­liche Nachteile und den Wegfall der bilaterale­n Verträge I mit der EU befürchtet.

Trotzdem glaubt SVPNationa­lrat Marcel Dettling an eine Wende. Er sagt, dass gerade die CoronaKris­e die Schwächen der Personenfr­eizügigkei­t offenbare: «Wenn ein Schweizer nach 20 Jahren in der Firma den Job verliert, während der günstigere Deutsche bleiben darf, stimmt etwas nicht.» Die Personenfr­eizügigkei­t habe auch dazu geführt, dass der Bundesrat in der Pandemie die Grenzen zu spät geschlosse­n habe, weil er «Angst vor Unstimmigk­eiten mit der EU hatte».

FDPNationa­lrätin Daniela Schneeberg­er widerspric­ht. Sie sieht in der CoronaKris­e schlagkräf­tige Argumente für ein Nein zur Initiative. «Gerade jetzt können wir uns keine Experiment­e leisten: Der Wegfall der bilaterale­n Verträge mit der EU würde die Schweiz noch mehr Arbeitsplä­tze kosten. Und auch in Zukunft ist es klar, dass die Unternehme­n auf Exporte ins Ausland angewiesen sind.» Der Lockdown habe gezeigt, wie wichtig die Reisefreih­eit sei.

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FOTOS: KEYSTONE Die FDP nennt die Vorlage «Kündig «Kündigungs­initiative». gung gungsiniti­ative ».

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