Corona-Angst: Halter wollen Katzen Masken anziehen
ZÜRICH. Einige Halter wollen ihre Haustiere mit Masken vor Corona schützen. Tierschützer warnen eindringlich davor.
«Keine Masken für Tiere! Dies ist Tierquälerei!», warnte die Stiftung Katzenheim Schnurrli kürzlich in Grossbuchstaben auf der Website ihres Beratungstelefons und auf Facebook. Ebenso prominent appellierte die Stiftung an den «gesunden Menschenverstand». «Die Panik und Verunsicherung aufgrund des Coronavirus ist in der Bevölkerung gross», sagt Claudia Hitz, Geschäftsführerin der Stiftung Katzenheim Schnurrli. Fotos von Haustieren, denen von ihren Besitzern Masken angelegt worden seien, gingen viral. «Wir vermuten, dass die Besitzer glauben, das Tier vor einer Ansteckung zu schützen.» Beim Beratungstelefon seien deshalb viele besorgte Anrufe eingegangen.
Auch die Stiftung Tier im Recht rät dringend von Masken bei Haustieren ab, wie Christine Künzli, stellvertretende Geschäftsleiterin, sagt. «Masken können bei Tieren zu erheblichem Stress führen, Atemnot und Panik auslösen.» Auch bestehe die Gefahr, dass sie sich darin verhedderten. «Masken gefährden das Tierwohl. Wer ihnen eine solche aufzwingt, handelt tierquälerisch.» Begegnet man dennoch einer Katze oder einem Hund mit Maske, empfiehlt Künzli, das Gespräch mit dem Besitzer zu suchen. «Zeigt er keine Einsicht, ist eine Anzeige beim Veterinäramt oder der Polizei nötig.»
Das Risiko, dass Tiere mit Corona angesteckt werden können, schätzt die Gesellschaft Schweizer Tierärzte zurzeit als sehr gering ein.