Sunrise oder UPC, welcher Name überlebt den Megadeal?
ZÜRICH. Sunrise, UPC oder ein neuer Name? Experten erklären, welcher Name nach dem 6,8-MilliardenFranken- Deal am meisten bringen würde.
Für Telecomexperte Ralf Beyeler von Moneyland ist der Fall klar: «Sunrise hat den besseren Namen.» Darum werde das neue Unternehmen wohl so heissen. «Und die UPC-Blume könnte als Logo übernommen werden.» Global sei UPC der bekanntere Name, doch Sunrise geniesse in der Schweiz den grösseren Beliebtheitsgrad. Das liege an der Qualität der Leistung: «Das Angebot von UPC hinkte lange hinter her.»
Auch Markenexperte Stefan Vogler glaubt, dass Sunrise als Marke weiterleben wird: «Gerade im Handybereich ist das der stärkere Name.» Zudem sei Sunrise emotional aufgeladen. «Schweizer kennen die Marke und ihr Design.» Und mit Roger Federer hat Sunrise eine starke Werbefigur. Einen neuen Namen hält Vogler für unwahrscheinlich: «Der Markenwert von UPC und Sunrise würde so verloren gehen.» So müsste die Firma von vorne starten, das ist schwierig und teuer. «Es würde mindestens fünf Jahre dauern, bis das Unternehmen unter neuem Namen den gleichen Bekanntheitsgrad erreicht hat.»
Dem widerspricht Marketingexperte Cary Steinmann: Ein neuer Name sei die beste Lösung. «Beide haben ein Imageproblem.» Sunrise hafte das Image einer Billigmarke an. «Als Handyanbieter galt Sunrise lange als Spieler der zweiten Liga. Dieses Bild geht nicht mehr weg.» UPC seinerseits gelte bei vielen Kunden als langsam. «Zudem hat die Marke keinen Sex-Appeal.» Unter einer neuen Marke könnte das Unternehmen somit ohne Altlasten starten. Geht es um die neue Namenswahl, ist für Steinmann klar: «Ein Kürzel wäre gut.» Denn ein Name wie Sunrise sei nichts für die Schweiz, viele könnten diesen nicht richtig aussprechen.