Seine edle Schokolade erfrischt mit feiner Säure
ADLISWIL. Kay Keusen stellt in seiner Manufaktur Schokolade her, bei der man sogar die Herkunft der Kakaobohnen herausschmeckt.
Schokolade ist nicht nur süss und etwas bitter, sondern bisweilen auch säuerlich und geradezu erfrischend. Das merkt man, wenn man die Bean-to-Bar-Spezialitäten der Firma Taucherli in Adliswil ZH probiert.
«Bean to Bar bedeutet, dass wir ganze Kakaobohnen einkaufen und diese dann Schritt für Schritt in unserer Manufaktur verarbeiten, bis die fertige Tafel aus dem Kühltunnel kommt», erklärt Kay Keusen, der Inhaber von Taucherli. «So können wir den Charakter der Bohnen am besten bewahren und Schoggi herstellen, die unverwechselbar schmeckt.» Wie gross Keusens Passion für Schokolade ist, veranschaulichen die Tattoos auf den Unterarmen: Sie zeigen eine längs aufgeschnittene Kakaofrucht, eine Schoggitafel und den Schriftzug «Bean to Bar».
Der gebürtige Basler, der früher unter anderem als Unternehmensberater tätig war und eine Mobilfunkfirma in Afrika aufbaute, hat sich in den letzten Jahren im Selbststudium zu einem der besten Chocolate Makers der Welt gemausert. An den Academy of Chocolate Awards, dem wichtigsten Wettbewerb der Branche, gewann er im vergangenen Jahr je eine Silber- und Bronzemedaille.
Besonders stolz ist Keusen auf die mit Silber prämierte Schokolade, die zu 100 Prozent aus ghanaischem Kakao besteht: «Sie besitzt einen überraschend guten Schmelz, erinnert geschmacklich an
Tonkabohnen und
Kokosnuss und zählt zu den Verkaufsschlagern.» Ebenso spannend ist die mit Bronze ausgezeichnete Mexico 70%. Da sie auf weissen Criollobohnen basiert, sieht sie aus wie Milchschokolade, schmeckt aber wie eine dunkle.