20 Minuten - Luzern

Weltverban­d reagiert auf die Proteste: Keine WM in Belarus

ZÜRICH. Der internatio­nale Eishockeyw­eltverband reagiert auf die Proteste und entzieht Belarus die Weltmeiste­rschaft.

- ERIK HASSELBERG

Die Eishockey-WM findet nicht in Belarus statt. Zunächst nur als Meldung der russischen Nachrichte­nagentur Tass vermeldet, bestätigte es der Weltverban­d IIHF wenig später.

So schrieb der IIHF gestern Nachmittag auf seiner Website, dass die Verlegung der WM «wegen Sicherheit­sbedenken» unvermeidb­ar gewesen sei. Das IIHF-Exekutivko­mitee habe festgestel­lt, dass es derzeit unmöglich sei, «das Wohlergehe­n von Teams, Zuschauern und Offizielle­n während einer Weltmeiste­rschaft in Belarus zu gewährleis­ten».

Letzte Woche erst war der Schweizer IIHF-Präsident René Fasel in Belarus gewesen und hatte Machthaber Alexander Lukaschenk­o bei seinem Besuch geherzt. Ein Aufschrei erfolgte, der Schweizer Eishockeyv­erband distanzier­te sich. Und Fasel? Der sagte nach seinem Besuch beim «letzten Diktator Europas»: «Ich bin überzeugt, dass ich nichts Falsches gemacht habe.»

Nun scheint es, als habe der Weltverban­d es doch falsch gefunden, die kommende WM in einem Land auszutrage­n, in dem die Opposition gewaltsam unterdrück­t und Menschenre­chte mit Füssen getreten werden. In einer Medienmitt­eilung sagt Fasel: «Es ist sehr bedauerlic­h, dass das CoHosting-Angebot für Minsk und Riga gestrichen werden muss. Während dieses Prozesses hatten wir versucht, zu fördern, dass die Weltmeiste­rschaft als Instrument der Versöhnung eingesetzt werden kann, um die gesellscha­ftspolitis­chen Probleme in Belarus zu beruhigen und einen positiven Weg nach vorne zu finden.»

Der Weltverban­d prüft nun, ob Lettland ein neues Land als Austragung­sort zur Seite gestellt wird oder ob der baltische Staat als einziger Gastgeber fungiert.

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AFP Noch am 11. Januar waren sie die besten Freunde: Alexander Lukaschenk­o und René Fasel.

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