Politiker wollen Katzen vom Jagen abhalten
LUZERN. Katzen, die sich in Luzern frei bewegen können, sollen die Biodiversität gefährden.
Die beiden Grosstadträte Lukas Bäurle (Grüne/Junge Grüne) und Michael Zeier-Rast (CVP) wollen in einem Vorstoss vom Stadtrat wissen, was er über die Population der Haustiere wisse und was unternommen werden könne, damit die Raubtiere die Biodiversität nicht weiter schwächen. Laut einer amerikanischen Studie tötet jede freilaufende Katze pro Woche mindestens ein Wildtier wie etwa Mäuse, Vögel oder auch Amphibien. Ziel der Interpellation ist es laut Bäurle, diese negativen Auswirkungen möglichst zu beziffern und Ansätze zu prüfen, um die negativen Auswirkungen zu vermindern. Darum wollen die beiden Politiker etwa wissen, ob genaue Zahlen bekannt sind, wie viele Katzen in der Stadt gehalten werden oder wie viele Tiere Freigänger sind. Ausserdem fragen Bäurle und Zeier-Rast unter anderem auch, ob sich der Stadtrat vorstellen könne, auf städtischer Ebene eine Registrierungs-, eine Kastrationsoder eine Sterilisationspflicht einzuführen – oder eine Katzensteuer.
Der Schweizer Tierschutz sieht als Verursacher der Verminderung der Biodiversität aber nicht die Katzen, sondern den Menschen: «Dass wir eine bedauerliche Abnahme der Artenvielfalt haben, ist eine Tatsache. Daran schuld sind unter anderem der Chemieeinsatz in der intensiven Landwirtschaft, die zunehmende Betonierung unserer Landschaft, die Verbannung der Natur aus unseren ‹gepflegten› Gärten, Raubtiere wie Greifvögel, Fuchs, Marder und vielleicht auch ein bisschen die Katzen», sagt Helen Sandmeier, Sprecherin beim Schweizer Tierschutz STS.