20 Minuten - Luzern

Politiker wollen Katzen vom Jagen abhalten

LUZERN. Katzen, die sich in Luzern frei bewegen können, sollen die Biodiversi­tät gefährden.

- MARTIN MESSMER

Die beiden Grosstadtr­äte Lukas Bäurle (Grüne/Junge Grüne) und Michael Zeier-Rast (CVP) wollen in einem Vorstoss vom Stadtrat wissen, was er über die Population der Haustiere wisse und was unternomme­n werden könne, damit die Raubtiere die Biodiversi­tät nicht weiter schwächen. Laut einer amerikanis­chen Studie tötet jede freilaufen­de Katze pro Woche mindestens ein Wildtier wie etwa Mäuse, Vögel oder auch Amphibien. Ziel der Interpella­tion ist es laut Bäurle, diese negativen Auswirkung­en möglichst zu beziffern und Ansätze zu prüfen, um die negativen Auswirkung­en zu vermindern. Darum wollen die beiden Politiker etwa wissen, ob genaue Zahlen bekannt sind, wie viele Katzen in der Stadt gehalten werden oder wie viele Tiere Freigänger sind. Ausserdem fragen Bäurle und Zeier-Rast unter anderem auch, ob sich der Stadtrat vorstellen könne, auf städtische­r Ebene eine Registrier­ungs-, eine Kastration­soder eine Sterilisat­ionspflich­t einzuführe­n – oder eine Katzensteu­er.

Der Schweizer Tierschutz sieht als Verursache­r der Verminderu­ng der Biodiversi­tät aber nicht die Katzen, sondern den Menschen: «Dass wir eine bedauerlic­he Abnahme der Artenvielf­alt haben, ist eine Tatsache. Daran schuld sind unter anderem der Chemieeins­atz in der intensiven Landwirtsc­haft, die zunehmende Betonierun­g unserer Landschaft, die Verbannung der Natur aus unseren ‹gepflegten› Gärten, Raubtiere wie Greifvögel, Fuchs, Marder und vielleicht auch ein bisschen die Katzen», sagt Helen Sandmeier, Sprecherin beim Schweizer Tierschutz STS.

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Katzen erlegen etliche Wildtiere.

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